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I. Herz.

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Regeneration und Hypertrophie. Infectionsgeschwülste. 701<br />

hautpolypen, die so häufig im Gefolge chronischer Katarrhe sich<br />

entwickeln, trifft Wucherung der Mucosa und des Epithels zusammen,<br />

und bei der Elephantiasis endlich führt die chronische<br />

Entzündung zu einer sehr viel mächtigeren Massenzunahme der Cutis<br />

und des Unterhautzellgewebes, als der Epidermis. Aber was soll ich<br />

Ihre Zeit missbrauchen mit der Anführung von Beispielen abnormer<br />

Bindegewebszunahme in Folge von Entzündung? Haben wir doch<br />

die Neubildung von Gefässen und Bindegewebe als den regelmässigen<br />

Ausgang jeder länger dauernden produetiven Entzündung festgestellt<br />

und sogar den Vorgang dieser Neubildung bis in seine morphologischen<br />

Details verfolgt! Sie werden mir daher gern das weitere Eingehen<br />

auf die entzündliche Bindegewebswucherung erlassen, und nur<br />

den Hinweis darauf wollen Sie mir gestatten, dass dieselbe auch für<br />

die Lymphdrüsen und Milz ihre Gültigkeit bat. Die histologischen<br />

Details des chronisch entzündlichen Processes in den Lymphdrüsen<br />

und der Milz sind freilich lange nicht so gut gekannt, wie man es<br />

bei der grossen Häufigkeit desselben füglich erwarten und jedenfalls<br />

wünschen sollte; indessen lässt sich soviel doch unbedenklich aussagen,<br />

dass das Endresultat auf eine Massenzunahme der genannten<br />

Organe mit Erhaltung ihrer Structur, d. h. auf eine echte Hypertrophie,<br />

hinauskommt.<br />

In allen bisher besprochenen Fällen der zweiten Kategorie konnten<br />

wir mit voller Sicherheit die Ursache des verstärkten Wachsthums in<br />

der Steigerung der Blutzufuhr erkennen, weil wir überall die Bedingungen<br />

und den Modus nachweisen konnten, durch welchen die letztere<br />

ausgelöst wurde. Nicht so günstig steht es mit einigen an sich sehr<br />

interessanten Hypertrophien gewisser Organe, von denen wir nur das<br />

Eine wissen, dass sie auf Grund speeifischer Einflüsse entstehen.<br />

Ich denke hierbei an die Vergrösserung der Milz im Gefolge der<br />

Intermittens und an den in gewissen Gegenden endemischen<br />

Schilddrüsenkropf. Von beiden steht fest, dass sie nicht auf<br />

einer angeborenen, immanenten Anlage beruhen; denn sie können erworben<br />

werden und schwinden durch Betreten oder Verlassen der<br />

Fieber- resp. Kropfgegend; und ebensowenig kann Angesichts der Rapidität,<br />

mit der besonders die Fiebermilz entsteht, daran gedacht<br />

werden, dass dabei die Verringerung des Verbrauchs in den betreffenden<br />

Organen eine nennenswerthe Rolle spielt. Hiernach bleibt nichts<br />

weiter übrig, als die Annahme, dass auch diese beiden Hypertrophien<br />

auf einer abnorm reichlichen Blutzufuhr beruhen, da es, wie

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