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I. Herz.

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Geschwülste.<br />

schüssig gebildet liegen blieb und nun ganz oder wenigstens theil­<br />

weise in diesem frühen Entwicklung^ tadium verharrte, ist & es da nicht<br />

sehr begreiflich, ja selbst nothwendig, dass die Geschwulst, die nach­<br />

mals daraus hervorgeht, in toto oder doch partiell aus vielleicht ver-<br />

grösserten, aber immer dichtgedrängten Spindelzellen besteht, d. h.<br />

ein reines Spindelzellensarkom oder eventuell ein mit fibromatösen<br />

Partien gemengtes, d. h. Fibrosarkom ist?<br />

Ich darf die Anwendung des Vorgetragenen auf die noch com-<br />

plicirteren Mischgeschwülste, die so oft der herkömmlichen Classi­<br />

fication spotten, Ihrem eigenen Nachdenken überlassen. Sie kennen<br />

jetzt die leitenden Principien, und mehr Ihnen zu geben, kann nicht<br />

die Aufgabe dieser Vorlesung sein, wie ich sie wenigstens auffasse.<br />

Worauf es mir am meisten ankam, Ihnen nämlich den Beweis zu<br />

führen, dass die Theorie der embryonalen Anlage die gesammten<br />

Eigentümlichkeiten der Geschwülste zu erklären vermag — das ist.<br />

wenn mich nicht Alles täuscht, in befriedigender Weise gelungen.<br />

Nachdem wir zuerst alle anderweiten Ursachen der Geschwülste, ins­<br />

besondere die Traumen und die Infection, abgewiesen hatten, fanden<br />

wir in dem congenitalen Auftreten und der Vererbung zahlreicher<br />

Gewächse positive Anhaltspunkte für unsere Annahme, und konnten<br />

dann mit ihrer Hülfe nicht blos die gewöhnlichen Lokalisirungen der<br />

Geschwülste, sondern auch ihre Beschaffenheit erklären, und zwar<br />

ebenso gut bei den homologen, als den anscheinend heterologen; und<br />

nachdem die objeetive Analyse der Neoplasmen als eine constante<br />

Eigenschaft derselben die makroskopische und mikroskopische Atypie<br />

ermittelt hatt, verschaffte unsere Hypothese uns die Genugthuung,<br />

den Grund zu erkennen, weshalb die Geschwülste atypisch sein<br />

müssen. Auf alle diese Momente hin dürfen wir es nun, denke ich,<br />

wagen, eine Geschwulst als eine atypische Gewcbsneubildung<br />

von embryonaler Anlage zu definiren. Damit aber treten die<br />

Geschwülste, wie ich Ihnen das gleich Anfangs in Aussicht stellte.<br />

in eine unmittelbare Verwandtschaft mit den sog. Missbildungen:<br />

sie bilden gewissermassen eine Unterabtheilung der Monstra per<br />

excessum, von deren anderen Formen freilich die Mehrzahl, ungleich<br />

den Geschwülsten, bereits mit auf die AVeit gebracht wird, während<br />

nur eine kleine Minderzahl sich später entwickelt.<br />

Zugleich aber erkennen Sie, mit wie gutem Recht wir die Geschwülste<br />

von den gesammten übrigen progressiven Ernährungs­<br />

störungen, den Vergrösserungen in Folge von mangelhaftem \ erbrauch,<br />

Cohnheim, Allgemeine Pathologie. 2. AuH. 4S<br />

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