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I. Herz.

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144 Pathologie der Circulation.<br />

genug ist, die zweite, so gut wie völlig widerstandslose Brachial veno<br />

so weit auszudehnen, dass sie die vergrösserte Blutmasse fassen und<br />

abführen kann. Irgend ein Nachtheil oder eine Störung in der Circulation<br />

des Arms ist unter diesen Umständen in keiner Weise abzusehen.<br />

Ganz besonders bequem liegt die Sache für die klappenlosen<br />

Venen der Körperhöhlen, und es giebt nichts gleichgültigeres<br />

für die Blutströmung des Darms, als die Verlegung eines Astes der<br />

V mesaraica, oder dieser oder jener Beckenvenen für die Circulation<br />

der Geschlechtsorgane. Doch wird man wohl thun, bei der Würdigung<br />

dieser Dinge immer sorgfältig der anatomischen Einrichtung<br />

Rechnung zu tragen. So können gelegentlich die Venenklappen, so<br />

zweckmässig auch sonst ihre Gegenwart und ihre Action für die normale<br />

Blutbewegung sein mag, die Ausgleichung eines Widerstandes<br />

geradezu unmöglich machen. An der Femoralvene existirt ein anscheinend<br />

für jede Ausgleichung sehr günstig angelegter Venenzirkel<br />

mit der V. circumflexa ilium. Und doch kann gegenüber einem Hindernisse,<br />

das in der Femoralis sitzt, der Cirkel absolut nichts nützen,<br />

weil, wie Braune 5 gezeigt hat, die Klappen jede Strömung im Sinne<br />

der Ausgleichung verhindern. Hierzu kommt ferner, dass die Collateralen<br />

im Venensystem zwar im Ganzen sehr zahlreich, aber keineswegs<br />

überall vorhanden sind; so ist der Stamm der Pfortader annähernd<br />

das einzige venöse Gefäss, welches das Blut aus dem Unterleibe<br />

wegführt, und ist jenes verengt oder vollends verlegt, so giebt<br />

es nur ganz winzige und jedenfalls völlig unzureichende Gefässbahnen,<br />

welche dem Blut des Darms, des Pancreas etc. noch zugängig sind.<br />

Auch von der V femoralis hat Braune nachgewiesen, dass sie am<br />

Lig. Poupartii fast der einzige Venenstamm ist, der beim Menschen<br />

das Blut aus der unteren Extremität in die Bauchhöhle überführt 5 .<br />

Aehnliches gilt endlich von der V renalis, welche auch normaler<br />

Weise die so überwiegende Menge des Nierenblutes abführt, dass<br />

dagegen die übrigen Nierenvenen ganz zurücktreten. Gerade dies<br />

Beispiel zeigt direct, wo trotz aller günstigen Verhältnisse die Ausgleichungsmöglichkeit<br />

ihre Grenzen hat: eine ganz kleine Vene ist<br />

eben nicht im Stande, das Blut aus einem grossen Bezirke anstandslos<br />

abzuführen, in dessen Hauptvene ein bedeutender Widerstand einge­<br />

schaltet ist; und wo es wirklich mehrere grössere Venen giebt, die<br />

aus einem Körpertheil hinausführen, da wird immer der totale Verschluss<br />

einiger als ein Widerstand für den Gesammtabfluss sich geltend<br />

machen. Sie sehen, dass noch mannigfache Fälle übrig bleiben, wo

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