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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. 63<br />

raschende haben, die wir ja oft und nachdrücklich genug darauf hingewiesen<br />

haben, wie ungleiche Arbeit dem <strong>Herz</strong>en einfach durch die<br />

verschiedene Bethätigung der diversen Functionen unseres Körpers zufällt.<br />

Alles, so konnten wir sagen, was den arteriellen Druck erhöht<br />

und die ßlutmenge vergrössert, welche während der Diastole ins <strong>Herz</strong><br />

einströmt, steigert die von dem <strong>Herz</strong>muskel in der Systole zu verrichtende<br />

Arbeit. Diese beiden Punkte werden folgerichtig auch für<br />

uns die leitenden sein, wenn wir untersuchen wollen, ob durch irgend<br />

welche functionclle Vorgänge ein nachhaltiger und abnormer Einfluss<br />

auf das <strong>Herz</strong> ausgeübt wird.<br />

Obenan steht in dieser Beziehung, wie mehrfach hervorgehoben,<br />

die Muskelarbeit. Denn da jede grössere Muskelanstrengung auch<br />

eine Verstärkung der <strong>Herz</strong>arbeit mit sich bringt, so liegt der Schluss<br />

sehr nahe, dass gerade wie die angestrengten Körpermuskeln selber,<br />

so auch der <strong>Herz</strong>muskel bei häufiger Wiederholung jener an Masse zunehmen<br />

wird. Nun liegt die Sache hier freilich nicht so einfach, wie<br />

bei den Klappenfehlern. Ein Kaninchen oder Hund, dem Sie die<br />

Aortenklappen durchstossen, bekommt im Laufe etlicher Wochen seine<br />

excentrische Hypertrophie des linken Ventrikels genau so, wie ein<br />

Mensch mit Aorteninsufficienz: auf einen Beweis, wie diesen, müssen<br />

Sie hier aus naheliegenden Gründen schon verzichten. Indessen sind im<br />

Laufe besonders des letzten Jahrzehnts, seitdem man auf diese Verhältnisse<br />

genauer zu achten begannen, der Beweise für einen derartigen<br />

Zusammenhang so zahlreiche geworden, dass ein Zweifel daran nicht<br />

mehr gestattet scheint. Fast immer handelt es sich um Menschen,<br />

welche einen schweren, Tag für Tag mit angestrengtester Körperarbeit<br />

verbundenen Beruf haben, als Schmiede und Schlosser, Schiffer und<br />

Packträger, auch Weinbauer etc., bei denen sich, ohne dass eine<br />

rheumatische oder irgendwie sonst bedingte Klappen- oder <strong>Herz</strong>beutelerkrankung<br />

vorangegangen, allmählich die deutlichen Zeichen einer<br />

<strong>Herz</strong>vergrösserung einstellen. 11 Gewöhnlich bedarf es dazu sehr langer<br />

Zeit, selbst vieler Jahre; doch beweisen die von Fräntzel 12 u. A.<br />

mitgetheilten Fälle von <strong>Herz</strong>hypertrophie, die sich bei Soldaten nach<br />

oft wiederholten forcirten Märschen entwickelte, dass dazu unter<br />

Umständen auch kürzere Zeiträume ausreichen. In erster Linie betrifft<br />

diese Arbeitshypertrophie den linken Ventrikel, combinirt sich übrigens<br />

regelmässig wegen der von der Beschleunigung des Blutstroms<br />

unzertrennlichen diastolischen Ueberfüllung der <strong>Herz</strong>höhlen mit Dilatation;<br />

doch liegt auf der Hand, dass eben dieser Umstand sehr bald

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