12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2G0 Pathologie der Circulation.<br />

Agens sich lediglich auf GefässerWeiterung und Stromverlangsamung<br />

beschränkt, das ist mir freilich sehr zweifelhaft; ist die Beschaffenheit<br />

einer Gefässwand der Art verändert, dass sie dem Blutstrom<br />

einen gewissen abnormen Widerstand durch vergrösserte Reibung etc.<br />

bietet, so dürfte auch wohl ihre Durchlässigkeit zugenommen haben:<br />

wenigstens geben uns die bisher bekannten Erfahrungen kein Recht,<br />

Beides in der Entzündung zu sondern. Aber das dürfte völlig unbestritten<br />

sein, dass die Steigerung der entzündlichen Transsudation<br />

nicht nothwendig und jedesmal über das Maass hinausgehen muss,<br />

welchem die Lymphbahnen gewachsen sind. Dann wird zwar der<br />

Lymphstrom gesteigert sein, so lange die Entzündung dauert, aber<br />

es kömmt gar nicht zu einer Anschwellung des entzündeten Organs,<br />

einem Tumor. Entzündungen dieser Art sind vermuthlich garnicht<br />

so selten in der menschlichen Pathologie; wenigstens ist es mir<br />

wahrscheinlich genug, dass z. B. eine ganze Reihe entzündlicher<br />

Affectionen der Haut, insbesondere die acuten Exantheme hierher<br />

zu rechnen sind, Entzündungen, bei denen die so geringfügige Schweljung<br />

auf das Lebhafteste mit der intensiven Röthung und Hitze<br />

contrastirt.<br />

Ist hiernach der Tumor bei der Entzündung nicht absolut constant,<br />

so ist vollends die Art und Weise, wie er in die Erscheinung<br />

tritt, ganz ungemein wechselnd. Denn sie hängt<br />

wesentlich von dem anatomischen Bau des entzündeten Körpertheils<br />

ab. Sogenannte parenchymatöse Organe, als z. B. Muskeln, Hoden,<br />

Leber, Parotis und andere Drüsen etc., schwellen, wenn sie entzündet<br />

sind, in toto an, und die Anschwellung ist ganz proportional dem<br />

Grad der Exsudation, sofern sie nicht etwa durch umgebende, wenig<br />

dehnbare Membranen oder Kapseln beeinträchtigt wird. Das Exsudat<br />

sitzt hier in den Maschen des stützenden, sogenannten interstitiellen<br />

Bindegewebes, weil dieses auch der Träger der Blutgefässe ist und<br />

am leichtesten durch Flüssigkeit sich ausdehnen lässt. Damit übereinstimmend<br />

steckt bei Entzündung eines ganz bindegewebigen Organs<br />

das Exsudat in den Maschen desselben, es infiltrirt sie so bei der<br />

Phlegmone in den maschigen Räumen des Unterhautfettes, bei der<br />

Meningitis in denen der Pia mater. Ebenso in der Substanz der<br />

Cornea bei der Keratitis; nur pflegt wegen der geringen Dehnbarkeit<br />

dieses Gewebes die Verdickung in den frischen Fällen eine unbedeutende<br />

zu sein, und die Infiltration sich mehr als Trübung zu prä-<br />

sentiren; doch kommt auch diese lediglich von der Gegenwart der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!