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I. Herz.

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Colloid- u. Mucinmetam. Trübe Schwellung. Amyl. Deg. Abnorme Pigment. 669<br />

worden sind. Schliesslich will ich Ihnen nicht verhehlen, dass mir<br />

— und es ist anderen Pathologen ebenso gegangen — vereinzelte<br />

Fälle von sogar sehr ausgebreitetem Amyloid vorgekommen sind, in<br />

denen es durchaus nicht gelungen ist, ein anderweites Allgemeinleiden<br />

nachzuweisen.<br />

Was lässt sich nun aus dem Allen auf die Natur des Vorganges<br />

schliessen? Eine Reihe von Autoren, vor Allem Virchow, demnächst<br />

auch Rindfleisch, Ziegler u. A. neigen sich entschieden der An­<br />

sicht zu, dass das Amyloid den betreffenden Theilen von<br />

aussen, d. h. in dem Transsudat zugeführt wird und dieselben<br />

gleichsam infiltrire; Rindfleisch 13 hält es geradezu als das Wahr­<br />

scheinlichste, dass ein Eiweisskörper der Ernährungsflüssigkeit auf<br />

seinem Wege durch die Gewebe angehalten und in fester Form aus­<br />

geschieden werde. Wo aber, so fragt man billig, soll der amyloide<br />

Eiweisskörper herkommen, und wo gebildet werden? Im Blute schwer­<br />

lich; denn auch ganz abgesehen davon, dass man sich wohl nur sehr<br />

ungern dazu entschliessen wird, in das Blut derartige eingreifende<br />

chemische Processe zu verlegen, so ist doch niemals, selbst bei der<br />

intensivsten und ausgebreitetsten Amyloiddegeneration, im Blute<br />

eine Spur von Amyloid gefunden worden. Eher wäre es schon<br />

denkbar, dass es in irgend einem Organ producirt und von da dem<br />

Blute zugeführt, jedoch immer in derselben Quantität anderswo ab­<br />

gelagert würde, als es in die Circulation eintritt; auch Hesse sich die<br />

Regelmässigkcit, mit der die Erkrankung ihren Anfang in der Milz<br />

nimmt, gerade in diesem Sinne verwerthen. Indessen, wenn irgend<br />

eine Substanz, so trägt das Amyloid den Charakter der Stabilität an<br />

sich, und wer jemals eine Sago- oder Wachsmilz untersucht hat, wird<br />

sich gegen den Gedanken sträuben, dass das Amyloid derselben im<br />

Begriffe stehe oder auch nur bestimmt sei, ins Blut überzutreten.<br />

Auch spricht die Lokalisation des Amyloids, soviel ich urtheilen kann,<br />

keineswegs für eine Ablagerung oder Infiltration aus dem Bluie in<br />

die Gewebe. Denn weit entfernt von der vielgerühmten Gleichmässig-<br />

keit der amyloiden Infiltration, wird nicht blos bald das eine, bald<br />

das andere Organ ergriffen, sondern in einem Fall sind es die Follikel,<br />

in einem anderen die Capillaren der Milzpulpa, in denen die Ent­<br />

artung Platz greift, und ebenso wechselt es in den Nieren, in denen<br />

das eine Mal die Glomeruli, ein anderes Mal die Vasa reeta der Mark­<br />

kegel am frühesten degeneriren. Ja, noch mehr, selbst in der Er­<br />

krankung desselben Gewebstheils herrscht durchaus keine Gleich-

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