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I. Herz.

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522 Pathologie der Ernährung.<br />

dass in Folge der Durchschneidung der Vasodilatatoren die, mindestens<br />

zeitweise erforderliche stärkere Gefässfüllung wegfällt. Falls die<br />

Obolensky'sehen Angaben — denen klinische Erfahrungen meines<br />

Wissens nicht zur Seite stehen — richtig sind, so wird man freilich<br />

nicht umhin können, die Hoden hinsichtlich ihrer trophischen Beziehungen<br />

zum Nervensystem den Muskeln und der Submaxillardrüse<br />

an die Seite zu setzen, deren besondere Stellung wir vorhin anerkannt<br />

und später noch eingehender begründen werden. So aber steht es<br />

keineswegs mit der Glossy skin. Die Veränderung, welche die Haut<br />

der Finger und eventuell der ganzen Hand nach Durchtrennung des<br />

Medianus oder Ulnaris erleidet, sind wahrlich auffallend genug, aber<br />

wer will sagen, wieviel davon auf die Circulationsstörung und consecutive<br />

Temperaturveränderung oder auf die Anästhesie und ihre<br />

Folgen zu beziehen ist? Wer möchte ferner bestimmen, ein wie grosser<br />

Theil der Gelenk- oder Knochenveränderungen einzig und allein von<br />

der Motilitätsstörung und Muskelatrophie abhängig ist? Und selbst<br />

mit dem acuten Decubitus dürfte sich einstweilen nicht gar viel<br />

anfangen lassen. Ich verkenne ja nicht, dass diese Fälle durch<br />

die Rapidität ihrer Entwicklung und die Bösartigkeit ihres Verlaufs,<br />

sowie besonders dadurch von dem gewöhnlichen Druckbrand sich<br />

unterscheiden, dass sie auch trotz aller Vorsicht im Fernhalten von<br />

Schädlichkeiten auftreten. Indess sind das doch meist, wenn ich so<br />

sagen darf, quantitative, graduelle Differenzen; und beim besten<br />

Willen vermag ich darin so fundamentale Abweichungen von den<br />

Ursachen und der Geschichte des gemeinen Decubitus, wie ich sie<br />

Ihnen bald darlegen werde, nicht zu finden, dass es zu ihrer Erklärung<br />

noch der Aufstellung eines neuen, und obendrein so weittragenden<br />

Factors bedürfe. Insbesondere erscheint mir eine derartige Zurückhaltung<br />

so lange geboten, als es an jeder schärferen Präcision des<br />

Zusammenhangs zwischen der Gehirn-, resp. Rückenmarkserkrankung<br />

und dem acuten Decubitus fehlt, d. h. so lange weder festgestellt,<br />

welcher Abschnitt, des Centralnervensystems dabei der bestimmende<br />

ist, noch auch der Modus aufgehellt ist, mittelst dessen Nerveneinfluss,<br />

resp. W T egfall desselben in kürzester Frist grosse Abschnitte<br />

der Haut, des Unterhautfetts etc. zum Absterben bringen soll.<br />

Nach Allem werden Sie mir zugeben, dass die bisher beigebrachten<br />

Beweismomente nicht ausreichen, um darauf hin die Existenz<br />

trophischer Nerven und die Bedeutung trophischer Nerveneinflüsse für<br />

die Ernährung der Organe und Gewebe ganz allgemein erschliessen zu

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