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I. Herz.

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75B Pathologie der Ernährung.<br />

M-harf charakterisirt und leicht von den übrigen zu unterscheiden einzig<br />

und allein der scrophulöse Drüsentumor, und zwar durch die Verkäsung,<br />

die eben für ihn pathognomonisch ist. Aber wer möchte<br />

deshalb, weil die anatomische Aehnlichkeit einer leukämischen mit<br />

einer lymphosarcomatösen Drüse oder mit einem gewöhnlichen Lymphom<br />

eine so augenfällige ist, all diese Processe mit einander identificiren?<br />

identificiren trotz der totalen Verschiedenheit in der Blutbeschaffenheit,<br />

trotz des so ungleichen Verlaufs? Erst die ätiologische Auffassung<br />

bringt, wie mich dünkt, Klarheit in dies scheinbare Gewirr. Wir<br />

unterscheiden 1. eine entzündliche Hyperplasie, ganz analog der<br />

periostitischen Knochenverdickung oder der pleuritischen, peritonitischen<br />

Verdickung einer Serosa: das ist die indurative Lymphdrüsenschwellung.<br />

2. Infectiöse Hyperplasien; dazu gehören sicher die<br />

scrophulöse Geschwulst, nach unseren neulichen Erörterungen (p. 718)<br />

ferner ein Theil der Lymphosarcome und vermuthlich auch der<br />

leukämische Tumor, resp. wenn die Leukämie keine Infectionskrankheit<br />

ist. so hätten wir darin jedenfalls eine durch ein unbekanntes<br />

Agens erzeugte Allgemeinkrankheit, was für unsere jetzige<br />

Betrachtung ja auf das Gleiche hinauskommt, 3. Vergrösserungen<br />

auf embryonaler Anlage, d. h. echte Geschwülste der Lymphdrüsen:<br />

die Lymphome und ein Theil der Lymphosarcome.<br />

Beide letztere sind ihrem Wesen nach übereinstimmend und verhalten<br />

sich zu einander, wie eine sog. gutartige zur bösartigen Geschwulst:<br />

was ich sehr bald Ihnen des Näheren erläutern werde. Uebrigens<br />

habe ich vorhin schon angedeutet, wie möglicher Weise eine sorgfältige<br />

Untersuchung in der morphologischen Atypie der Lymphomgeschwülste,<br />

hinsichtlich der gegenseitigen Anordnung von Marksträngen,<br />

Follikeln und Lymphsinus, ein werthvolles differentielles<br />

Kriterium gegenüber den infectiösen Hypertrophien herausstellen kann.<br />

Wenn die ätiologische Auffassung auf diesen Gebieten erst Klarheit<br />

und Ordnung schafft, so ist sie es vollends, welche die wissenschaftliche<br />

Sonderung etlicher Geschwulstformen von Entzündungsproducten<br />

allein ermöglicht. Nichts ist sicherer, als dass auf Grund<br />

einer Periostitis Knochen neugebildet werden kann und sehr häufig<br />

gebildet wird, dass in Folge einer Entzündung faseriges Bindegewebe<br />

in Masse entstehen und dass auch mehrschichtige Epithelien dabei<br />

reichlich producirt werden. Ist aber deshalb der Schluss gerechtfertigt,<br />

dass nun überall, wo man auf neugebildete Knochen, auf ab­<br />

normes Bindegewebe, abnorme Deckepithelien stösst, entzündliche

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