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I. Herz.

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248 Pathologie der Circulation.<br />

Folge von Filterveränderung mit der Thatsache verträgt, dass, so intensiv<br />

auch die Aetzung sein, so lange auch die Absperrung oder<br />

Blosslegung andauern mag, kurz so stark auch die schädlichen Einwirkungen<br />

sein mögen, doch niemals aus den Arterien, die ja<br />

normaler Weise keinerlei Verkehr flüssiger Stoffe mit der Umgebung<br />

unterhalten, irgend ein farbloses oder rothes Blutkörperchen<br />

extravasirt.<br />

So viel ich sehe, dürfte somit die Möglichkeit dargethan sein,<br />

dass alle die mehrgeschilderten Vorgänge aus einer moleculären Alteration<br />

der Gefässwände hergeleitet werden können. Ein Anderes aber<br />

ist es, ob sie es müssen. Vielleicht kommen die Gefässe dabei nur<br />

nebensächlich in Betracht, vielleicht spielen ausser ihnen noch ganz<br />

andere Factoren mit! Dass dies eingewendet werden kann, bestreite<br />

ich durchaus nicht; denn von allen unseren Eingriffen wurden niemals<br />

die Gefässe allein afficirt, sondern auch vieles Andere, was in<br />

dem betreffenden Körpertheile neben den Gefässen existirt. Nichtsdestoweniger<br />

glaube ich stricte beweisen zu können, dass einzig<br />

und allein die Gefässwände es sind, welche für die gesammten<br />

Vorgänge verantwortlich gemacht werden müssen.<br />

Denn wenn Sie überlegen, auf was überhaupt unsere Eingriffe wirken<br />

können, so müssen in Betracht gezogen werden 1. das circulirende<br />

Blut, 2. die Gefässnerven, 3. das umgebende Gewebe und 4. die Gefässwandungen.<br />

Dass es sich bei unseren Versuchen nicht um Einwirkungen<br />

auf das Blut handeln kann, liegt a priori auf der Hand;<br />

denn das Blut ist ja in fortdauernder Strömung, mithin bleibt es der<br />

lokalen Einwirkung immer nur ganz vorübergehend ausgesetzt, und<br />

es können deshalb solche, nur langsam sich entwickelnde Vorgänge<br />

unmöglich auf dasselbe bezogen werden. Vollends wird diese An­<br />

nahme ganz positiv durch eine Versuchsmodification ausgeschlossen,<br />

deren ich schon einmal, bei Gelegenheit der Congestionen, gedachte.<br />

Wenn Sie ein Kaninchenohr, aus dessen Gefässen Sic zuvor mittelst<br />

Durchspritzung von Kochsalzlösung alles Blut entfernt haben, 24 oder<br />

48 Stunden lang an seiner Wurzel fest ligiren, oder wenn Sie das<br />

entblutete Ohr in heisses Wasser oder in eine Kältemischung tauchen,<br />

so tritt hinterher, sobald Sic das Blut wieder in die Ohrge fasse eintreten<br />

lassen, die ganze wohlbekannte Folge der Erscheinungen ein,<br />

von der Congestion bis zur Anschwellung und der Extravasaten,<br />

vollkommen wie bei jedem andern Ohr, trotzdem diesmal gar kein<br />

Blut in den Ohrgefässen vorhanden gewesen, auf welches die extreme

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