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I. Herz.

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Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile. 609<br />

chen reducirt, und der Raum, den das Knochengewebe einnehmen<br />

sollte, ist von fettigem Mark erfüllt. Leber die histologische Be­<br />

schaffenheit der im engeren Sinne osteomalacischen Knochen kann ich<br />

aus eigener Anschauung nicht urtheilen, da diese Krankheit in unseren<br />

Gegenden nicht vorkommt; nach den Angaben competenter Autoren 0<br />

aber handelt es sich hierbei wieder um das Auftreten osteoider<br />

Zonen anstelle des typischen Knochengewebes ; nur dass diese Zonen<br />

nicht, wie bei der Rachitis, unter dem Periost und an der Epiphysen-<br />

grenze gelegen sind, sondern sie sitzen wesentlich im Innern des<br />

fertigen Knochen, in der Umgebung der H aversischen Kanäle.<br />

Das Mark ist in dieser Krankheit häufig, wennschon nicht jedesmal,<br />

im Zustand starker Hyperämie getroffen worden.<br />

Wie sind nun diese verschiedenartigen Befunde zu deuten? Am<br />

wenigsten Schwierigkeit macht die senile Knochenerweichung: denn sie<br />

ist augenscheinlich der einfache Ausdruck der senilen Atrophie<br />

des Knochens ohne, resp. wegen Ausbleibens jeglicher fer­<br />

neren Apposition. Ob in diesen Fällen der Schwund des Knochen­<br />

gewebes aus irgend wehdien Gründen mit besonderer Lebhaftigkeit<br />

vor sich geht, lässt sich allgemein jedenfalls nicht behaupten: ver­<br />

mittelt wird derselbe auch hier, wie überall, wo Knochengewebe zur<br />

Resorption gelangt, durch die vielbesprochenen Riesenzellen, die,<br />

wie es scheint, von den Gefässen aus sich entwickeln 10 , und das Wich­<br />

tigere ist jedenfalls, dass keine neue Knochensubstanz mehr producirt,<br />

wird; Alles in Allem ist das, wie gesagt, genau dasselbe, wie bei<br />

der senilen Atrophie von Drüsen, Muskeln etc. Nicht die geringste<br />

Aehnlichkeit damit hat, wie Sie gewiss nicht verkennen werden, die<br />

rachitische Knochenstörung. Denn hier wird an den regelrechten<br />

Stellen apponirt, aber nicht oder wenigstens nur stellenweise typisches<br />

Knochengewebe, überwiegend dagegen statt seiner nur die<br />

organische, leimgebende Substanz, während die Erdsalze fehlen.<br />

Ob die Production des osteoiden Gewebes gleichzeitig stärker ist. als<br />

normal, dürfte sich schwer entscheiden lassen; soviel ich sehe, bedarf<br />

es einer solchen Annahme nicht, um die Unregelmässigkeit der Aus­<br />

dehnung der osteoiden Schicht, ihr Uebergreifen theils in den Knorpel,<br />

theils in den schon fertigen Knochen zu erklären, wenn man nämlich<br />

nicht ausser Augen lässt, dass Hand in Hand mit den apponirenden<br />

Vorgängen auch continuirlich resorbirende geschehen. Bei<br />

der echten Osteomalacie endlich gilt, es die Natur der im Innern des<br />

Knochens befindlichen Zonen osteoiden Gewebes festzustellen. Die<br />

Colin hei m. Allgemeine Pathologie. '-'. Autl. ;;;)

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