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I. Herz.

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140 Pathologie der Circulation.<br />

betreffenden Stelle. Das ist freilich unfraglich, dass die Erweiterung<br />

der Venenbahn dem Abfluss des Blutes zu Gute kommt; aber dieser<br />

Gewinn wird sofort wieder aufgewogen durch die unmittelbar hinter<br />

dem Varix folgende Wiederverengerung, und wie in den Aneurysmen,<br />

kann lediglich eine bedeutende Verlangsamung der Blutströmung innerhalb<br />

der Varicosität statt haben, wegen der Vergrösserung des Strombettes<br />

ohne Aenderung der beschleunigenden Momente. Auf die Strömung<br />

vor und hinter dem Varix aber kann seine Gegenwart durchaus<br />

keinen Effect haben.<br />

Auch rein quantitative Steigerungen physiologischer Widerstände,<br />

wie sie bei den Arterien eine so wichtige Rolle spielen, kann es naturgemäss<br />

bei den Venen nicht geben, und wenn zuweilen ein natürlicher<br />

Widerstand für die venöse Circulation eine pathologische Bedeutung<br />

erlangt, die ihm für gewöhnlich nicht zukommt, so werden Sie sogleich<br />

sehen, dass es auch hier sich nicht um eine Steigerung jenes,<br />

sondern um eine Schwächung derjenigen Momente handelt,<br />

welche ihn normaler Weise zu überwinden geeignet sind.<br />

Ich denke dabei an die Schwere, welche ja dem ihr entgegen, d.h.<br />

bei aufrechter Körperhaltung aufwärts gerichteten Venenstrom einen<br />

gewissen Widerstand unzweifelhaft entgegensetzen muss. Welche<br />

Mittel der Organismus dazu verwendet, den Widerstand der Schwere<br />

zu überwinden, ist Ihnen bekannt; es sind erstens die Muskelbewegungen<br />

in Verbindung mit der Action der Venen klappen, und zweitens<br />

die Aspiration des Thorax in der Inspiration. Wenn nun schon bei<br />

gesunden Menschen, deren Lebensberuf es mit sich bringt, dass sie<br />

lange hintereinander stehen, sich leicht Erweiterungen und Varicositäten<br />

der Venen an den unteren Extremitäten ausbilden, so wird<br />

vollends der hemmende Effect der Schwere um so stärker sich geltend<br />

machen, je schwächer die Muskelbewegungen eines Individuum, und<br />

je flacher und je weniger ausgiebig seine Inspirationen sind. Doch<br />

kann trotzdem der Venenstrom bei einem Menschen sich noch leidlich<br />

gut erhalten, so^ lange nur die übrigen Factoren der Blutströmung<br />

regelrecht funetioniren, so lange die Spannung des Arteriensystems<br />

eine hohe ist und das <strong>Herz</strong> kräftig, wie in der Norm, arbeitet. Sobald<br />

aber auch die <strong>Herz</strong>thätigkeit eine Schwächung erleidet, so ist<br />

damit die Gefahr gegeben, dass nun an denjenigen Stellen, wo die<br />

Schwere dem Venenstrom ein natürliches Hinderniss bereitet, dasselbe<br />

nicht mehr überwunden wird, und das Blut daselbst sich anstaut. Das<br />

ist der Grund, weshalb z. B. Kranke, deren untere Extremitäten ge-

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