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I. Herz.

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Geschwülste. t i t<br />

Beobachtung, sondern die bösartigsten Sarcome halten sich sogar<br />

überwiegend an das jugendliche Alter, und die malignen Gliome sind<br />

geradezu ein Privileg der ersten Lebensjahre. Worauf die Abnahme<br />

oder der Wegfall der physiologischen Gewebswiderstände in diesen<br />

Fällen beruht, das vermag ich Ihnen in keiner Weise anzugeben.<br />

Möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass auch hier öfters Erblichkeit<br />

im Spiele ist 07 ; immer ist sie es jedenfalls nicht, und da halte ich<br />

es für angezeigter, offen zu erklären, dass wir die Ursachen der in<br />

Rede stehenden Gewebsschwäche in vielen Fällen nicht kennen. Hier<br />

ist demnach der einzige Punkt in der gesammten Geschwulstpatho­<br />

logie, wo wir noch auf eine unbekannte, nicht näher definirbare Prä­<br />

disposition zurückzugreifen gezwungen sind. Eine Prädisposition<br />

zu einer Geschwulst erkennt unsere Auffassung ebenso wenig an, wie<br />

etwa eine solche zu rothen Haaren oder zu einer krummen Nase: für<br />

die Erklärung des malignen Verlaufs einer Geschwulst aber kommen<br />

wir ohne die Annahme einer Prädisposition noch nicht aus. Was<br />

aber diese Prädisposition besonders interessant macht und jedenfalls<br />

beweist, dass sie weder an die Beschaffenheit des Blutes, noch des<br />

Nervensystems, sondern einzig und allein an die der Gewebe gebunden<br />

ist, das ist die Thatsache, dass dieselbe zuweilen nur bestimmten Organen<br />

und Geweben anzuhaften scheint. Dies wenigstens dünkt mich<br />

die einfachste Erklärung für die merkwürdigen, übrigens keineswegs<br />

seltenen Fälle, in denen die sämmtlichen Metastasen sich streng an<br />

ein bestimmtes System halten, die Haut, das Skelett, den Darm, die<br />

Lymphdrüsen, ohne dass dabei irgend eine räumliche oder genetische<br />

oder functionelle Beziehung des betreffenden Systems zu dem Stand­<br />

ort der Primärgeschwulst vorhanden ist. Oder soll man etwa an­<br />

nehmen, dass sämmtliche Partikel aus einem Mammacarcinom ledig­<br />

lich in das Skelet. hier aber in fast alle Knochen, oder aus einem<br />

Aderhautsarkom blos in den Darm verschleppt worden sind?<br />

Dies sind die, z. Th. leider noch hypothetischen Grundlagen, auf<br />

denen die Geschichte der malignen Geschwülste eonstruirt werden<br />

kann. Von den zwei Dingen, deren Vereinigung die Carcinosis aus­<br />

macht, ist das Eine, die Geschwulst, in der embryonalen Anlage be­<br />

gründet; das Zweite, die Widerstandsunfähigkeit der Gewebe, kann<br />

angeboren, pflegt aber gewöhnlich erst erworben, und zwar sehr oft<br />

erst in spätem Alter erworben zu sein. Daraus folgt, dass die Ge­<br />

schichte einer malignen Geschwulst der Regel nach zwei Stadien

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