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I. Herz.

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Thrombose und Knibolie. 171<br />

lation; denn unter diesen Verhältnissen wird auch die Strömung in<br />

den V vasorum am meisten leiden. Dies gilt vor Allem für die<br />

ausserordentlich häutig vorkommende, allgemeine Herabsetzung der<br />

Blutstromgeschwindigkeit durch eines der die <strong>Herz</strong>arbeit schädigenden<br />

Momente, z. ß. durch <strong>Herz</strong>schwäche. Sie betrifft vorzugsweise die<br />

Venen, und gerade bei ihr ist es, wo die Venenklappen sich so wirk­<br />

sam für die Herbeiführung des Stillstands erweisen. Doch giebt es<br />

auch im <strong>Herz</strong>en selbst Stellen, die bei schwacher Circulation nicht<br />

vollständig entleert werden und in die deshalb nicht bei jeder Diastole<br />

neues Blut gelangt. Es sind dies in den Vorhöfen die <strong>Herz</strong>ohren,<br />

in den Ventrikeln die Recessus zwischen den Trabeculae carneae;<br />

da aber das rechte <strong>Herz</strong> an sich eine viel geringere Triebkraft ent­<br />

wickelt als das linke, so begreift sich leicht, dass die Stagnation des<br />

Blutes häufiger auf jener Seite erfolgt. Weil man nun in Fällen dieser<br />

Kategorie gerade an den bezeichneten Stellen — den Venenklappen,<br />

den Recessus der <strong>Herz</strong>ventrikel und den <strong>Herz</strong>ohren — mit grosser<br />

Regelmässigkeit die ersten Gerinnsel traf, ohne dass an den betreffen­<br />

den Lokalitäten irgend etwas anderweit Krankhaftes sich nachweisen<br />

liess, so glaubte man in dieser, von Virchow sogenannten maran­<br />

tischen Thrombose den besten Beweis dafür zu finden, dass der<br />

Stillstand des Blutes allein genüge, um dasselbe innerhalb der Ge­<br />

fässe gerinnen zu machen. Indessen ist die anscheinende Integrität<br />

jener Regionen eine trügerische. Bei sorgfältiger mikroskopischer<br />

Untersuchung kann man sich vielmehr jedesmal davon überzeugen,<br />

dass an den thrombosirten Stellen das Endothel fehlt oder<br />

doch mehr minder grosse Lücken zeigt. In den Venensinus so gut,<br />

wie im <strong>Herz</strong>en, und hier nicht blos über den myocarditischen<br />

Schwielen, welche, wenn sie besonders ausgedehnt sind, zu den<br />

sog. <strong>Herz</strong>aneurysmen den Anlass geben, sondern auch bei sonst<br />

ganz unversehrten, höchstens verfetteten und dilatirten ITerzen in den<br />

mehrerwähnten Recessus. Wodurch diese Endotheldefecte bedingt sind,<br />

lässt sich im Einzelfall schwer ausmachen; doch dürfte die weite<br />

Verbreitung derselben und ihre specielle Lokalisation diejenige Auf­<br />

fassung wohl rechtfertigen, welche darin eine Wirkung, resp. ein<br />

Zeichen der mangelhaften Ernährung der <strong>Herz</strong>- oder Gelasswand er­<br />

kennt, Gelegentlich kann allerdings der Endothelverlust auch durch<br />

besondere, mehr lokalisirte Ursachen erzeugt sein, am <strong>Herz</strong>en z. B.<br />

durch Erkrankungen einzelner Aeste der Kranzarterien, so auch bei<br />

Com Dression eines Gefässes durch Tumoren oder dergl. Auch die

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