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I. Herz.

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124 Pathologie der Circulation.<br />

Eingriff gut überstanden, keinerlei Veränderung in der Menge und<br />

Zusammensetzung des Harns, weder im Wasser- noch im Harnstoffgehalt<br />

etc., eintreten sah 7 Dabei bemerken Sie wohl, dass dies genau<br />

ebenso geschieht nach Verschluss der linken wie der rechten Nierenarterie,<br />

während man doch höchstens bei der linken annehmen könnte,<br />

dass die andere sich erweitert, weil sie das nächste, diesseits von der<br />

Aorta abgehende Gefäss ist. Dass aber ganz dasselbe auch bei den<br />

andern paarigen Organen, resp. solchen von analoger Function eintritt,<br />

dafür spricht meines Erachtens ganz evident die Hypertrophie, welche<br />

nach Untergang einiger die noch übrigen eingehen; denn wie sollte<br />

ein Hode nach Entfernung des andern wachsen können, oder vollends<br />

Lymphdrüsen nach Exstirpation der Milz sich vergrössern, wenn sie<br />

nicht eine abnorme Menge Blut erhalten?<br />

Wie aber, wenn ein Organ anämisch wird, das ganz isolirt und<br />

selbstständig im Körper funetionirt, und das deshalb auch nicht durch<br />

ein anderes ersetzt werden kann? Hier scheint unser obiger Satz uns<br />

völlig im Stiche zu lassen; denn wer kann sagen, wo bei Blutleere<br />

des Darms oder bei Erschwerung des gesammten arteriellen Zuflusses<br />

zu einer Extremität, das Blut am nöthigsten ist? Durch Mehrleistung<br />

welches anderen Organs sollte etwa die verringerte Leistung des Darms<br />

oder der Extremität compensirt werden? In der That hat Basch,<br />

wie ich schon vorhin angeführt habe, nach Splanchnicusreizung beim<br />

Hunde eine Volumszunahme der Extremitäten und zugleich stärkere<br />

Füllung der Retinalgcfässe gesehen, und es ist umgekehrt nicht unwahrscheinlich,<br />

dass nach plötzlicher Verschliessung der Blutwcgc<br />

einer oder mehrerer Extremitäten die Gefässe des Unterleibs hyperämisch<br />

werden; wenigstens nimmt durch eine feste Einwicklung einer<br />

Hinterextremität eines Hundes mit einer Gummibinde die Blutmenge<br />

in dem andern Hinterbein nicht der Art zu, dass dadurch der Blutdruck<br />

in seiner Hauptvene merklich gesteigert würde. Aber ginge<br />

das vom linken Bein abgesperrte Blut auch in das rechte, so wäre<br />

ja, wie auf der Hand liegt, damit in unserem Sinne Nichts geholfen,<br />

da doch ein Bein in keiner Weise die Arbeit des zweiten mit<br />

verrichten kann.<br />

Aber diese anderweite Placirung des Blutes ist auch nur, wenn<br />

ich so sagen darf, ein Hilfsmittel in der Noth und jedenfalls nur für<br />

den Augenblick. Erfolgt die Verengerung der Darm- oder Extrcmi-<br />

tätengelässe plötzlich, so tritt das verdrängte Blut in die erweiterten

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