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I. Herz.

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174 Pathologie der Circulation.<br />

einem Fremdkörper oder einer Geschwulst, sei es in einer Continuitätstrennung<br />

oder einer geschwürigen Wandstelle des betreffenden Gefässes.<br />

Immer aber bleibt noch eine recht erhebliche Anzahl von Fällen übrig,<br />

wo Sie solchen Nachweis nicht führen können, wo Sie vielmehr Pfropfen,<br />

und zwar meist obturirenden Pfropfen von geringer Länge an Stellen<br />

begegnen, welche nicht die geringste Veranlassung zu einer Thrombose<br />

zu bieten scheinen, so z. B. in ganz glattwandigen Arterien, die selbst<br />

Aeste eines völlig freien und durchgängigen Gefässgebietes und rings<br />

von einem ganz gesunden Gewebe umgeben sind. Wie sind diese<br />

Pfropfe zu verstehen? Nun, sie sind in der That nicht an dem Orte<br />

entstanden, wo Sie dieselben finden, sie stehen auch nicht in continuirlichem<br />

Zusammenhang mit einem anderweiten primären Thrombus,<br />

sondern sie stammen aus einem ganz andern Theile des Gefässsystems,<br />

aus dem sie losgerissen und vom Blutstrom<br />

an ihren jetzigen Sitz verschleppt worden sind. Man heisst<br />

deshalb nach Virchow's Vorschlag derartige Pfropfe Emboli, und<br />

den ganzen Vorgang der Verschleppung fester Partikel durch das<br />

strömende Blut Embolie.<br />

Dass der Blutstrom wirklich fremde, feste Körper mit sich fortführen<br />

kann, hat Virchow durch eine berühmte Versuchsreihe selbst<br />

für ganz grosse und relativ schwere Massen, wie Muskelstücke, Faserstoffgerinnsel,<br />

Kautschuk, sogar Quecksilber, dargethan und damit die<br />

Transportfähigkeit von Thromben, geschweige denn speeifisch leichteren<br />

Substanzen, als Fetttropfen, Bacterienhaufen etc., ausser Zweifel<br />

gesetzt. Derartige Körper bleiben auf ihrem Transport auch nicht im<br />

<strong>Herz</strong>en stecken, höchstens werden sie vorübergehend einmal zwischen<br />

den Sehnenfäden aufgehalten, ja, nicht ein einziges Symptom zeigt<br />

den Augenblick ihrer Passage durch das <strong>Herz</strong> an. Es können nun<br />

Stücke von einem Thrombus durch den ßlutstrom abgebröckelt und<br />

losgerissen werden, sowohl im <strong>Herz</strong>en von <strong>Herz</strong>klappen- wie <strong>Herz</strong>ohrenthromben<br />

und nicht minder von solchen, die in den Recessus<br />

oder der <strong>Herz</strong>spitze sich etablirt haben, als auch in Arterien, aus<br />

Aneurysmen oder von thrombotischen Beschlägen atheromatöser Geschwüre,<br />

und ganz besonders häufig im Venensystem. Im <strong>Herz</strong>en und<br />

den Arterien geschieht das Abreissen am leichtesten, wenn die Thromben<br />

durch seeundäre Niederschläge erheblich in die <strong>Herz</strong>höhlen oder<br />

die Gefässlichtung hineingewachsen sind, in den Venen ist das Be­<br />

stimmende in der Regel das Lageverhältniss des fortgesetzten Thrombus<br />

zu der nächsten offenen Collaterale. Wenn aus einem thrombirten

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