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I. Herz.

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Entzündung.<br />

Sachen derselben kennen lernen —, so ist das doch unter allen Umständen<br />

gewiss, dass von der abgestorbenen Masse aus in den<br />

angrenzenden Geweben und Zellen abnorme chemische Umsetzungsvorgänge<br />

angeregt werden, die früher oder später bis<br />

zu den nach st gelegenen Gefässen sich ausbreiten. Höchstens<br />

bei kleinen, umschriebenen Necrosen in gefässlosen Geweben, z. ß.<br />

der Hornhaut, wird es geschehen können, dass die betreffenden Umsetzungsvorgänge<br />

über das gefässlose Gebiet nicht hinausgehen und<br />

die benachbarten Gefässe garnicht erreichen. Von solchen Ausnahmefällen<br />

aber abgesehen, bleibt wie gesagt, um necrosirte Abschnitte<br />

die Entzündung niemals aus; ob sie aber auf eine geringe Ausdehnung<br />

und Stärke beschränkt bleibt oder im Gcgentheil eine bedeutende<br />

Heftigkeit erreicht, das hängt für einmal selbstredend ab von dem<br />

Umfang der primären Necrose, fürs Zweite aber ganz hauptsächlich<br />

davon, ob in der abgestorbenen Masse noch besondere energische<br />

Zersetzungsvorgänge sich einleiten oder nicht. Hier aber<br />

spielt Nichts eine grössere Rolle, als das Auftreten niederer Organismen,<br />

und zwar von Schizomyceten.<br />

Schon bei einer anderen Gelegenheit, als wir die Geschichte der<br />

puriformen Erweichung des Thrombus besprachen, habe ich Sie auf<br />

die Möglichkeit aufmerksam gemacht, dass Keime von Spaltpilzen so<br />

gut wie auf andere organische Substrate, so auch in den menschlichen<br />

Körper gerathen und sich daselbst weiter entwickeln können. Doch<br />

habe ich damals sogleich hervorgehoben, dass nur von solchen Schizomyceten<br />

unserem Organismus Gefahr droht, welche sich gegenüber<br />

dem menschlichen Stoffwechsel lebendig und entwicklungsfähig zu erhalten<br />

vermögen. Aus diesem Grunde sind, so konnten wir sagen,<br />

die eigentlichen Fäulnissbaeterien für den gesunden thierischen<br />

Körper unschädlich; indess steht diese Unschädlichkeit damit in keinerlei<br />

Widerspruch, dass dieselben auch im lebenden Organismus in abgestorbenen<br />

Theilen sich ansiedeln und fortentwickeln und daselbst die<br />

chemischen Wirkungen zu AVege bringen, welche für sie characteristisch<br />

sind. Demzufolge sieht man zuweilen auch im Bereich einer traumatischen<br />

Necrose echte Fäulniss und fäulnissartige Zersetzung eintreten;<br />

aber so fern ich davon bin, dies zu leugnen, und so bereitwillig ich<br />

es anerkenne, dass unter dem Einfluss derartiger Fäulniss gerade sehr<br />

schwere Entzündungen sich entwickeln werden, so spielen doch die<br />

Fäulnissorganismen, gerade wie bei der Thrombuserweichung, so auch<br />

bei der traumatischen Entzündung eine geringfügige Rolle. Denn<br />

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