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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

Abschnitten des Gefässsystems ungebessert übrig bleiben! So die<br />

Uebcrfüllung des Lungengefässsystems bei Stenose des<br />

Ostium venosum sinistrum; denn wenn auch das hypertrophirte<br />

rechte <strong>Herz</strong> schliesslich eine ausreichend grosse Menge Blutes durch<br />

das verengte Ostium in die linke Kammer zu dirigiren vermag, so<br />

wird dadurch doch dem nicht abgeholfen, dass das Blut durch die<br />

Lungengefässe constant unter abnorm hohem Drucke strömt; die<br />

Lungengefässe, vor Allem die dünnwandigsten unter ihnen, die Capillaren,<br />

werden deshalb regelmässig gedehnt und eetasirt, was hier<br />

um so leichter geschehen kann, als die Lungencapillaren ja gegen die<br />

Alveolen ganz frei liegen und jedenfalls keinerlei Stütze an dem sie<br />

umgebenden Gewebe haben. Aber auch die Wände der grösseren<br />

Lungengefässe, Arterien so gut wie Venen, leiden sehr gewöhnlieh<br />

unter dem abnormen Drucke, der constant auf ihnen lastet; es entstehen<br />

Verdickungen und sklerotische Zustände an der Intima,<br />

Verfettungen des Epithels und auch der bindegewebigen Substanz,<br />

endlich auch Verfettungen der Muscularis. Des Ferneren führt die<br />

Hypertrophie der Ventrikel dazu, dass es unter dem Einfluss des dadurch<br />

gesetzten abnorm hohen Binnendrucks im <strong>Herz</strong>en selbst nicht<br />

selten zu Drucksklerose und Atrophie der subendocardialen<br />

Muskelschicht und besonders der Papillarmuskeln kommt: ein<br />

Verhalten, das man am häufigsten bei excentrischer Hypertrophie des<br />

linken Ventrikels beobachtet. Auch habe ich vorhin schon hervorgehoben,<br />

wie die eigenthümlichen Strömungsverhältnisse grade bei der<br />

vollständigst compensirten Aorteninsufficienz eine Verringerung der<br />

Arterienelasticität nach sich ziehen müssen; im Gefolge davon giebt<br />

es sehr häufig eine Erweiterung der Körperarterien, insbeson­<br />

dere des Aortenbogens, in der Regel combinirt mit sklerotischen<br />

Veränderungen der Gefässwände. Dass endlich bei der Aorteninsufficienz<br />

die starken Druckschwankungen für den Blutstrom durch das<br />

Gefässgebiet, welches denselben in erster Hand ausgesetzt ist, nämlich<br />

die Kranzgefässe des <strong>Herz</strong>ens, auf die Dauer nicht gleichgültig sein<br />

können, liegt auf der Hand; doch kennen wir die Eigenschaften<br />

des Coronarblutstroms noch viel zu wenig, um den Einfluss jener<br />

Druckschwankungen auf denselben schärfer präcisiren zu können.<br />

Sie sehen, es bleiben unter diesen Umständen noch Unregelmässigkeiten<br />

genug übrig, die der Circulation gewiss nicht zum Vortheil<br />

gereichen. Trotz ihrer sind indess die wesentlichen Momente,<br />

auf denen die Regelmässigkcit des Kreislaufs beruht, so wohl gewahrt,

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