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I. Herz.

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Entzündung.<br />

dies geschehe, muss zuerst die Ursache-der Entzündung beseitigt, d. h.<br />

ein blosgelegter Theil unter seine natürlichen Bedeckungen zurückgebracht,<br />

Aetzmittel, Fremdkörper, abgestorbene Partikel entfernt,<br />

dem Fortschreiten der Zersetzungen ein Ende gemacht sein: Etwas,<br />

was bei solchen Entzündungen, die die Folge vorübergehender Effecte<br />

sind, z.B. der Verbrühung, schon geschehen ist, wenn die Entzündung<br />

sich ausbildet. Weiter aber gilt es die Beseitigung der Wirkung, d. i.<br />

der Alteration der Gefässwände. Hier aber ist das Heilmittel eo ipso<br />

gegeben, denn es ist kein anderes, als das circulirende Blut.<br />

Dieses ist es, welches die Gefässe in normaler Beschaffenheit und<br />

Function erhält, und zwar leistet dies für das Endothel und vermuthlich<br />

auch für die gefässlose Intima das im Lumen des Gefässrohrs<br />

strömende Blut, für die übrigen Häute der grösseren Gefässe das der<br />

Vasa vasorum. Ist nun durch irgend eine Schädlichkeit, oder auch<br />

dadurch, dass das ernährende Blut abgesperrt war, die Gefässwand<br />

alterirt worden, so ist das circulirende normale Blut das einfachste,<br />

naturgemässeste, jedenfalls auch wirksamste Mittel, die Gefässwände<br />

wieder zur Norm zurückzuführen, und der Erfolg wird nicht ausbleiben,<br />

wenn nicht die Schädigung der Wandungen zu intensiv und<br />

damit jener Circulus vitiosus gegeben ist, dessen unheilvolle Folgen<br />

wir soeben erst kennen gelernt haben. Wird aber der physiologische<br />

Einfluss der Circulation der überwiegende, so kehren allmählich<br />

die Gefässwände selbst und damit auch die Blutbewegung in<br />

ihnen zur Norm zurück. Auch die ärztliche Aufgabe kann in erster<br />

Linie immer nur sein, die Circulation möglichst gut zu unterhalten;<br />

dann geschieht auch die Restitution der Gefässwände, wenn sie überhaupt<br />

noch möglich ist. Und des Weiteren ergiebt sich aus dieser<br />

Ueberlegung, warum die Entzündungen bei Menschen mit einer fehlerhaften<br />

Blutmischung oder mit anderweiten Störungen ihres Circulationsapparats<br />

immer einen fataleren und besonders langwierigeren Verlauf<br />

zu haben pflegen: je physiologischer und regelmässiger Blutbeschaffenheit<br />

und Blutbewegung bei einem Individuum, um so leichter und<br />

sicherer erfolgt, ceteris paribus, die Herstellung der Gefässe.<br />

Wenn nun mit fortschreitender Restitution die Gefässe sich wieder<br />

verengern, der Blutstrom seine normale Geschwindigkeit wiedergewonnen,<br />

Randstellung und Anhäufung der Blutkörperchen, ebenso wie<br />

die abnorme Transsudation aufgehört hat, so ist damit eine Entzündung,<br />

welche das erste Stadium nicht wesentlich überschritten hat,<br />

gänzlich beseitigt und die Wiederherstellung der ursprünglichen Ver-<br />

21*<br />

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