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I. Herz.

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59ß Pathologie der Ernährung.<br />

kugeln ähnlichen Bildungen, bis von der dritten Woche ab dieselben<br />

zu verschwinden anfangen. Während diese Vorgänge an der Mark*<br />

scheide ablaufen, erleidet der Axencylinder, nachdem er Anfangs, wohl<br />

in Folge der Durchtränkung mit eindringender Lymphe, erheblich ge­<br />

quollen, eine langsam fortschreitende Resorption, und es restirt schliess­<br />

lich Alles in Allem ein schmales blasses, unregelmässig welliges Band, in<br />

dem in der Regel auch keine Spur des Axencylinders mehr nachweisbar<br />

ist. Wieviel in der Reihe dieser Vorgänge auf die direct schädigende<br />

Wirkung, welche das Trauma auf den Inhalt der Nervenfaser ausübt,<br />

wieviel dagegen auf die Unterbrechung des Zusammenhangs mit dem<br />

Centrum bezogen werden muss, das möchte ich umsomehr dahin­<br />

gestellt sein lassen, als noch anderweite Erscheinungen, z. B. das<br />

Auftreten zahlreicher Lymphkörperchen in dem zarten Bindegewebe<br />

zwischen den Nervenfasern, auf entzündliche Processe hinweisen. Das<br />

letzte Resultat ist aber jedenfalls eine Atrophie des Nerven,<br />

und diese fehlt auch nicht bei den sog. rheumafischen Lähmungen<br />

— bei denen ein directes greifbares Trauma den Nerven nicht ge­<br />

troffen — sobald sie eine gewisse Zeit bestanden haben. Hand in<br />

Hand aber mit der Entartung und mit der Atrophie der Nerven geht<br />

ausnahmslos in diesen Fällen eine Atrophie der von ihnen ver­<br />

sorgten Muskeln. Dieselbe beginnt schon in der ersten Woche<br />

und pflegt nach Monatsfrist so beträchtlich geworden zu sein, dass<br />

die Muskeln auf etwa ihre halbe Dicke reducirt sind. Die Ver-<br />

schmälerung ist die Folge echter, reiner Atrophie: dabei findet sich in<br />

der Regel die Kernvermehrung, das vermuthliche Analogen der atro­<br />

phischen Wucherung der Fettzellen: auch scheinen chronisch entzünd­<br />

liche Vorgänge im intermuskulären Bindegewebe oder wenigstens eine<br />

Massenzunahme des letzteren die Atrophie der contractilen Substanz<br />

sehr häufig zu begleiten. Was weiter aus den atrophirten Muskeln<br />

wird, hängt wesentlich davon ab, ob der Nerv sich regenerirt oder<br />

nicht: im ersteren Falle geht die Mulkelatrophie allmählich zurück<br />

und der Muskel erlangt sein normales Volumen wieder; im zweiten<br />

nimmt die Atrophie dagegen langsam der Art zu dass die Muskeln<br />

schliesslich bis auf Spuren verschwinden 9 .<br />

Ganz analoge und bis in die Details vielfach übereinstimmende<br />

Beobachtungen sind weiterhin neuerdings bei gewissen spinalen Er­<br />

krankungen gemacht worden. Keineswegs bei allen Rückenmarks­<br />

krankheiten und nicht einmal bei allen, die mit motorischen Läh­<br />

mungen einhergehen! Vielmehr sind es zwar an sich sehr verschiedene

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