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I. Herz.

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76 Pathologie der Circulation.<br />

Leichen solcher, wie die Engländer sagen, am ..wcakencd heart"<br />

zu Grunde gegangenen Individuen findet man dann statt der Hypertrophie<br />

eine oft geradezu kolossale Dilatation beider <strong>Herz</strong>hälften,<br />

ohne jeden Klappenfehler oder sonstige anatomisch greifbare ursäch­<br />

liche Affection.<br />

Es ist ein in allem Wesentlichen einheitliches Bild, welches uns<br />

entgegentritt, wenn der <strong>Herz</strong>muskel aufgehört hat, den an ihn gestellten<br />

Ansprüchen gerecht zu werden, wenn er, wie man sich füglich<br />

ausdrücken darf, insufficient geworden. In Einzelheiten kann es<br />

der Verschiedenheiten noch genug geben, so vor Allem in den sog.<br />

physikalischen Zeichen, aber auch in der Beschaffenheit des Pulses —<br />

ich erinnere z. B. an den Pulsus celer der Aorteninsufficienz, der natürlich<br />

bei niedrigem Arteriendruck nur um so prägnanter hervortreten muss:<br />

in den für die gesammte Blutbewegung entscheidenden Punkten ist<br />

die Uebereinstimmung eine sehr vollständige. Und auch am <strong>Herz</strong>en<br />

selbst giebt es Eines, was in allen Fällen von <strong>Herz</strong>insufficienz wiederkehrt,<br />

mag der ursprüngliche Fehler, resp. der Grund der Compensationsstörung<br />

sein, welcher es wolle, nämlich die Erweiterung<br />

einer oder mehrerer Höhlen, die Dilatation. Dass eine solche<br />

Dilatation statthaben muss, wird Ihnen sogleich klar sein, sobald Sie<br />

Sich erinnern, dass in der Ueberfüllung mit, resp. der übermässigen<br />

Ausdehnung der <strong>Herz</strong>höhlen durch Blut das Hinderniss<br />

gegeben ist, welches in diesen Fällen dem Einströmen des Venenblutes<br />

ins <strong>Herz</strong> sich entgegenstellt und so den Venendruck in die<br />

Höhe treibt. Sehen wir von der noch gleich zu besprechenden Tricuspidalstenose<br />

ab, so muss es in allen Fällen von <strong>Herz</strong>insufficienz<br />

mindestens die rechte Kammer sein, welche abnorm dilatirt ist, in<br />

einer grossen Anzahl, so bei dem linksseitigen Fett- oder Schwielenherz,<br />

bei den idiopathischen Hypertrophien, bei den Aortenfehlern,<br />

muss indess auch der linke Ventrikel an der Dilatation sich betheiligen,<br />

event. noch früher, als der rechte, derselben verfallen. Nun<br />

haben wir ja der Dilatation als einer sehr gewöhnlichen Begleiterscheinung<br />

der Hypertrophie schon kürzlich gedacht und dabei ihre ziemliche<br />

Bedeutungslosigkeit hervorgehoben. Von diesen Erweiterungen<br />

unterscheiden sich die uns jetzt beschäftigenden nicht so sehr durch<br />

ihren Umfang; denn wenn es auch richtig ist, dass die Dilatationen<br />

der insufficienten <strong>Herz</strong>en in der Regel beträchtlicher sind, als diejenigen,<br />

welche die Hypertrophien begleiten, so kann doch das diasto­<br />

lische Volumen bei mancher Aorteninsufficienz und bei mancher idio-

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