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I. Herz.

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Entzündung. -oo<br />

bei unversehrter Medulla, recht evident dafür, dass das Nervensystem<br />

auch andere Qualitäten der Gefässwand, als ihr Contractionsvermögen,<br />

zu beeinflussen vermag. Ob nicht derartige, in der Gefässwand selbst<br />

verlaufende spocifise.he nervöse Einrichtungen auch bei der Entzündung<br />

coneurriren, wer möchte das schon heute zu entscheiden wagen?<br />

Ohnehin giebt es hier etwas ganz Neues absolut Fremdartiges, mit<br />

dessen Auftreten plötzlich die entzündliche Transsudation gegeben<br />

wäre, durchaus nicht. Vielmehr ist es wie mit dem Gegensatz von<br />

Gesunden und Kranken: es finden sich alle erdenklichen Uebergangs-<br />

stufen von der normalen Circulation zu der entzündlichen Kreislaufs­<br />

störung. Nicht blos in der Flüssigkeitstranssudation giebt es so all­<br />

mähliche Steigerungen hinsichtlich der Menge und der Concentration,<br />

dass es völlig der Willkür anheim gestellt ist, ob man gewisse Grade<br />

schon der Entzündung zurechnen oder noch in der Breite des Gesunden<br />

anerkennen will, sondern selbst in der Extravasation der körper­<br />

lichen Elemente des Blutes. In gewissen frühen, embryonalen Stadien<br />

der thierischen Entwickelung scheint die Auswanderung farbloser<br />

Blutkörperchen ein ganz regelmässiger und gewiss bedeutsamer Vor­<br />

gang zu sein 47 Das ist sie beim ausgebildeten und ausgewachsenen<br />

Individuum in der sehr grossen Mehrzahl der Bezirke und Regionen<br />

des Körpers ganz sicher nicht; aber das schliesst selbstverständlich<br />

in keiner Weise aus, dass nicht überall ab und an ein einzelnes<br />

weisses Blutkörperchen transsudirt, und vollends nicht, dass mög­<br />

licher Weise in gewissen Organen die Gefässe von vorn herein auf<br />

eine physiologische Transsudation von Körperchen eingerichtet sind.<br />

Für die Lymphdrüsen, die Milz, das Knochenmark, auch die Leber<br />

ist eine derartige Annahme, wie mich dünkt, durchaus nicht über­<br />

mässig gewagt, und was auf der anderen Seite die rothen Blutkörper­<br />

chen anlangt, so haben wir sogar in dem Umstand, dass während<br />

der Verdauung in den Chylusgefässen des Mesenterium fast constant<br />

etliche getroffen werden, einen unverkennbaren Fingerzeig dafür, dass<br />

durch die Capillaren der Darmschleimhaut schon während der physio­<br />

logischen Cireulationssch wankungen Blutkörperchen extravasiren<br />

können. Bei dieser Sachlage aber scheint mir das Bemühen, schon<br />

jetzt für das Wesen der entzündlichen Veränderung der Gefässwände<br />

eine erschöpfende Hypothese aufzustellen, nicht blos ein vergebliches,<br />

sondern sogar eher geeignet, die zukünftige Lösung des Räthsels zu<br />

erschweren.

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