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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. 65<br />

wohlgekannt der Einfluss ist, welchen die Reizung, resp. Lähmung<br />

gewisser Nervenbahnen auf die Frequenz der <strong>Herz</strong>contractionen hat,<br />

so dürftig sind bislang die Daten, welche für eine directe Beein­<br />

flussung der Kraft und Stärke des <strong>Herz</strong>schlags durch Nerven<br />

sprechen. Und doch lassen die Erfahrungen der Pathologie auch<br />

nicht den mindesten Zweifel übrig, dass es dergleichen Einwirkungen<br />

geben muss. Ich erinnere zunächst an das sog. nervöse <strong>Herz</strong>­<br />

klopfen, das bekanntlich in Anfällen von beschleunigten, resp. auch<br />

unregelmässigen Contractionen des <strong>Herz</strong>ens besteht, die dem Kranken<br />

durch eine peinvolle und sehr lästige, pochende und klopfende Empfin­<br />

dung in der Brust, öfters auch am Kopfe und sonst in der Peripherie<br />

subjeetiv fühlbar werden. Aber die <strong>Herz</strong>schläge sind in diesen Italien<br />

den Patienten nicht blos subjeetiv stärker fühlbar, als in der Norm,<br />

sondern meist ist in den Anfällen der <strong>Herz</strong>stoss auch objertiv ver­<br />

stärkt, so dass öfters die ganze Brustwand davon erschüttert wird,<br />

und der Puls ist dementsprechend sehr voll und gespannt — und<br />

Alles das bei Individuen, die sich absolut ruhig verhalten, übrigens<br />

eine durchaus vernünftige Lebensweise führen, und deren <strong>Herz</strong> auch<br />

ausserhalb der Anfälle ganz normal sieh verhält und funetionirt. Auf<br />

lnnervationsstörungen beruht ferner ganz unzweifelhaft jener merk­<br />

würdige unter dem Namen der Basedow sehen Krankheit be­<br />

kannte Symptomencomplex, der in den typischen Fällen aus <strong>Herz</strong>-<br />

palpitationen, Kropf und Glotzaugen combinirt ist. Dass von<br />

diesen Symptomen gelegentlieh das eine oder das andere fehlt oder<br />

auch zeitweilig verschwinden kann, beeinträchtigt die einheitliche Natur<br />

des Uebels ebensowenig, als es etwa dem nervösen Charakter desselben<br />

widerspricht. Was aber die Natur der krankhaften Symptome Seitens<br />

des <strong>Herz</strong>ens in dieser Krankheit anlangt, so treffen Sie gewöhnlich<br />

auch hier neben der oft ausserordentlich erhöhten Frequenz der <strong>Herz</strong>­<br />

contractionen eine ausgesprochene Verstärkung derselben, einen sehr<br />

kräftigen, die Brustwand hebenden <strong>Herz</strong>stoss, lebhafte Pulsation der<br />

Carotiden, ohne dass Anfangs eine Volumszunahme des <strong>Herz</strong>ens sich<br />

nachweisen Hesse. Des Ferneren wollen Sie bedenken, dass es auch<br />

vasomotorische Neurosen giebt, d. h. Verengerungen mehr oder<br />

weniger ausgedehnter arterieller Gefässbczirke auf nervöser Basis,<br />

durch welche nothwendig der arterielle Druck und damit auch die<br />

<strong>Herz</strong>arbeit gesteigert werden muss. Kurz, es existiren Erfahrungen<br />

genug, die das Vorkommen einer pathologischen Verstärkung der Hcrz-<br />

arbeit auf nervöser Basis darthun, und wenn dem so ist, so können<br />

Coli n li ei in, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. r.

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