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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 187<br />

thümlichkeit alles neuentstandenen Bindegewebes kennen lernen wer­<br />

den. Geschieht diese Schrumpfung gleichzeitig vom Centrum gegen<br />

die Peripherie im ganzen Umfange des Gefässes, so muss in der Mitte<br />

des organisirtcn Thrombus ein neues Lumen, eine Art centralen<br />

Kanals, entstehen. Häufiger aber erfolgt die Schrumpfung nicht so<br />

gleichmässig allen Radien des Gefässrohrs entsprechend. Ist es doch<br />

sehr begreiflich, dass die Thrombusmasse einzelnen Stellen der Peri­<br />

pherie fester adhärirt, als anderen, und wenn unter diesen Umständen<br />

es zur Schrumpfung kommt, so zieht sich das Gewebe gerade von<br />

den locker verbundenen Stellen am energischsten zurück. Es ent­<br />

stehen so schmale, seitliche Kanäle, zuweilen ihrer mehrere an dem­<br />

selben Pfropf, dabei nicht alle von einem Ende desselben zum anderen<br />

durchlaufend, sondern hie und da unterbrochen. Der organisirte Throm­<br />

bus bekommt dann eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Schwamm,<br />

und die betreffende Stelle des Gefässes mit einem venösen Sinus,<br />

innerhalb dessen ja auch partielle brücken- und scheidewandartige<br />

bindegewebige Stränge ausgespannt sind. Rokitansky hat deshalb<br />

für diese Ausgangsform der Organisation die Bezeichnung der sinus-<br />

artigen Degeneration gewählt. Man trifft sie häufiger in Venen,<br />

als in Arterien, und der eigentlich typische Sitz derselben ist der<br />

Zusammenfluss der beiden V iliacae zur Cava inf., wo zuweilen eine<br />

vollkommen siebartige Platte als einziges Residuum einer obturirenden<br />

Thrombose zurückgeblieben ist. Durch die Oeffnungen dieser Platte,<br />

resp. durch die beschriebenen Kanäle kann nun das Blut wieder<br />

passiren, wenn auch freilich nicht so frei und nicht in derselben<br />

Menge, wie vor der Pfropfbildung. Immerhin ist damit eine gewisse<br />

Restitution gegeben, und wenn die Schrumpfung des organisirtcn Ge­<br />

webes einen einigermassen erheblichen Grad erreicht, so kann die<br />

Restitution selbst so vollständig werden, dass die ganze Störung sich<br />

lediglich auf eine geringfügige Stenose der Gefässliehtung reducirt.<br />

Insofern ist damit nicht ein zweiter Ausgang zu vergleichen,<br />

welchen die Thrombose nehmen kann, nämlich die Verkalkung oder<br />

Verkreidung. Wie dieselbe zu Stande kommt, darüber werden wir<br />

erst später uns Rechenschaft geben können; hier genügt es einfach<br />

die Thatsache festzustellen, dass zuweilen in einem Pfropf sich Kalk­<br />

salze ablagern, nachdem er meist vorher durch Wasserverlust und<br />

Eintrocknung bedeutend geschrumpft ist. Durch diesen Vorgang der<br />

Verkreidung, dem unter anderen auch die Venensteine ihren Ur­<br />

sprung verdanken, wird freilich entfernt keine Restitution der früheren

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