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I. Herz.

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442 Pathologie der Circulation.<br />

gesunder Thiere, in deren Blut kein Tropfen Salzwasser eingespritzt<br />

worden.<br />

Um die Bedeutung dieser Thatsachen und Befunde, die wir übrigens<br />

nicht blos bei Hunden, sondern auch bei Kaninchen, Schafen<br />

und Pferden constatirt haben, richtig zu würdigen, empfiehlt es sich,<br />

mit ihnen die Folgen reiner, einfacher Hydrämie zu vergleichen.<br />

Ein Verfahren, den procentischen Eiweissgehalt blos des Blutserums<br />

zu verkleinern, mit gleichzeitiger Erhaltung der sämmtlichen Blutkörperchen,<br />

ist bisher nicht gefunden, und will man Hunde hydrämisch<br />

machen, ohne die Blutmenge zu vergrössern, so bleibt Nichts übrig,<br />

als ein gewisses Quantum Blut aus der Ader zu lassen und dasselbe<br />

durch Kochsalzlösung von 0,6 pCt. zu ersetzen. Dadurch ist allerdings<br />

der Höhe der einfachen experimentellen Hydrämie eine Grenze<br />

gesetzt, über die man sie nicht hinaus bringen kann; denn da Sie die<br />

Blutentziehung nicht bis über die Hälfte der Gesammtmenge treiben<br />

dürfen, ohne das Leben ernstlichst zu gefährden, so können Sie auch<br />

den festen Rückstand des Blutes nicht unter den halben Normalbetrag<br />

herunter bringen: übrigens ein Grad von Hydrämie, der in der<br />

menschlichen Pathologie kaum übertroffen werden dürfte. Wenn Sie<br />

nun den Blutdruck eines Thieres, das Sie durch eine einmalige oder<br />

besser noch wiederholte Blutentziehung und Kochsalzinfusion hochgradig<br />

hydrämisch gemacht haben, einige Zeit nachher messen, so<br />

werden Sie denselben in der Regel unter die Norm erniedrigt finden;<br />

das muss aber auch die Stromgeschwindigkeit des Blutes der<br />

Art beeinflussen, dass dagegen der Gewinn, welchen die Verringerung<br />

des Reibungswiderstandes in den Capillaren mit sich bringt, gar nicht<br />

zur Geltung zu kommen pflegt. Das Verhalten der körperlichen<br />

Elemente des Blutes selbst lässt bei reiner Hydrämie und bei hydraulischer<br />

Plethora keine Unterschiede erkennen. Thoma 3 hat darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass für die amöboiden Formveränderungen der<br />

farblosen die Verdünnung des flüssigen, sie umspülenden Medium<br />

entschieden günstig ist; ob und inwiefern die rothen Blutkörperchen<br />

durch die Verwässerung des Plasma beeinflusst werden, darüber ist<br />

bislang nichts Sicheres bekannt. Veränderungen ihrer Farbe oder<br />

ihrer Gestalt nimmt man auch mit sehr starken Vergrösserungen, wie<br />

ich mich vielfach überzeugt habe, nicht wahr, und auch der von<br />

Quincke 0 geführte Nachweis, dass die Volums- oder Gewichtseinheit<br />

Blut bei Menschen, die an einer Nephritis oder Nierenschrumpfung<br />

leiden, einen, zuweilen bedeutend geringeren Gehalt an Hämoglobin

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