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I. Herz.

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66 Pathologie der Circulation.<br />

wir es lediglich als einfache Consequenz hiervon betrachten, dass auf<br />

solcher nervösen Basis auch echte <strong>Herz</strong>hypertrophien sich entwickeln.<br />

Wirklich ist es nichts Seltenes, dass bei längerer Dauer des Mb.<br />

Basedowii auch excentrische Hypertrophien des ganzen <strong>Herz</strong>ens sich<br />

einstellen, Hypertrophien, die übrigens nach Heilung der Krankheit<br />

auch wieder verschwinden können; wenn man aber sich nicht auf den<br />

Symptomencomplex der Basedow'schen Krankheit steift und vielmehr<br />

die Innervationsstörung in den Vordergrund rückt, so wird man<br />

gewiss nicht fehl gehen, wenn man eine Anzahl von Fällen sog. idiopathischer<br />

<strong>Herz</strong>hypertrophie in diesem Sinne deutet. Ob nicht manche<br />

der, in jüngster Zeit wiederholt beobachteten vererbten, resp. in gewissen<br />

Familien mehrfach vorkommenden <strong>Herz</strong>vergrösserungen hierher,<br />

zu den nervösen, gehören, wäre einer genaueren Prüfung wohl werth.<br />

Fragen wir aber, wie sich die Circulation verhält bei den Individuen<br />

mit sog. idiopathischer <strong>Herz</strong>hypertrophie oder, wie man auch<br />

sagt, Boukardie, so springt sofort ein sehr frappanter Unterschied<br />

gegenüber den vorhin betrachteten deuteropathischen Hypertrophien<br />

in die Augen. Denn bei den letzteren wird durch die Hypertrophie<br />

ein Klappenfehler compensirt, d. h. diese bewirkt, dass trotz des<br />

Klappenfehlers die Circulation normal bleibt wie bei einem nicht<br />

hypertrophischen <strong>Herz</strong>en, dessen Ventile etc. regelrecht arbeiten. Bei<br />

den idiopathischen Hypertrophien giebt es etwas Derartiges auszugleichen<br />

nicht; alle Ventile arbeiten gut, Nichts auch hindert von<br />

aussen her den <strong>Herz</strong>muskel, seine volle Kraft für die Bewegung des<br />

Blutes zu verwenden, und so muss sich die Massenzunahme des <strong>Herz</strong>muskels<br />

nothwendig auch für die Blutströmung geltend machen. Der<br />

hypertrophische Ventrikel wirft unzweifelhaft seinen Inhalt mit grösserer<br />

Kraft in die Arterien, er ertheilt ihm eine grössere Geschwindigkeit,<br />

Ob dies freilich dem Gesammtblutstrom in Bezug auf seine<br />

Spannung und Geschwindigkeit zu Gute kommt, das hängt, wie auf<br />

der. Hand liegt, davon ab, ob in der Diastole nun auch eine grössere<br />

Menge Blutes in den Ventrikel gelangt. Ist dies nicht der Fall, so<br />

wird zwar der Inhalt des Ventrikels rascher in die Arterien entleert<br />

die Arterie selbst von der Blutwelle rascher ausgedehnt werden es<br />

wird mit einem Worte ein Pulsus „celcr" entstehen, aber die Menge<br />

des in die Arterien geworfenen Blutes wird nicht zunehmen, einfach<br />

weil nicht mehr Blut im Ventrikel der Systole zu Gebote steht- und<br />

auch die Geschwindigkeit des Blutstroms wird sich nicht ändern weil<br />

aus den Venen nicht mehr Blut als sonst in das <strong>Herz</strong> sich entleert

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