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I. Herz.

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516 Pathologie der Ernährung.<br />

unzweifelhaft die chemischen Processe, welche in den Geweben und<br />

ihren Zellen ablaufen, darunter leiden. Daraus folgt aber noch nicht,<br />

dass bei einer sehr reichlichen Zufuhr regelrechten Blutes nun auch<br />

der Stoffwechsel aller Organe ein entsprechend verstärkter sein muss.<br />

Denn dazu gehört des Weiteren noch, dass diese Organe für einmal<br />

fähig, fürs Zweite aber auch, wenn ich so sagen darf, dazu erregt<br />

und veranlasst sind, mehr Material in sich zu verarbeiten; ohne gleichzeitige<br />

stärkere Thätigkeit ihrer Zellen ist eine verstärkte Zufuhr<br />

von Material für die Organe werthlos. Wenn Sie aber fragen, wodurch<br />

die Action der zelligen Elemente erregt und ausgelöst wird,<br />

so müsste ich in eine Betrachtung über die Ursachen des Lebens eintreten,<br />

wollte ich eine einigermassen genügende Antwort geben. Denn<br />

wir können nicht umhin, die thierischen Zellen uns während des<br />

Lebens in einer, wenn schon dem Grade nach sehr wechselnden, doch<br />

unausgesetzten inneren Bewegung zu denken, von der es sich unserer<br />

Kenntniss entzieht, was ihr den letzten Anstoss gegeben. Für das<br />

ganze Gebiet des eigentlichen Wachsthums insbesondere kommen wir,<br />

wie ich Ihnen später eingehender darlegen werde, ohne die Annahme<br />

einer von Anfang an dem Keime immanenten, durch Vererbung übertragenen<br />

Fähigkeit nicht aus, schon weil nur auf diesem Wege das<br />

nach Dauer und Intensität so überaus ungleiche Wachsthum der<br />

diversen Organe dem Verständniss zugängig gemacht werden kann.<br />

Mit dieser Vorstellung steht es andererseits durchaus nicht im Widerspruch,<br />

dass die Grösse der inneren Bewegung, d. h. der Zellenthätigkeit,<br />

auch unter physiologischen Verhältnissen innerhalb gewisser<br />

Grenzwerthe schwankt. So scheint in einigen Geweben in der That<br />

die Energie des Zellenstoffwechsels bis zu einem gewissen Grade direct<br />

mit der Grösse der Zufuhr auf- und niederzugehen. Doch gilt das<br />

nur für eine beschränkte Gruppe derselben, wie vermuthlich die Bindesubstanzen,<br />

auch die Epidermis u. A., in gewissem Sinne auch wohl<br />

für einige Drüsen, für die grosse Mehrzahl aller Organe, insbesondere<br />

derjenigen, die wir als die eigentlichen Arbeitsorgane anzusehen gewohnt<br />

sind, würde dagegen eine derartige Anschauung durchaus fehlerhaft<br />

sein. Auf ihren Stoffwechsel ist vielmehr ein ganz anderer Factor<br />

von weit grösserem Einfluss, nämlich das Nervensystem.<br />

Jeder von Ihnen weiss, dass die Thätigkeit sämmtlicher quer­<br />

gestreiften und wahrscheinlich auch aller glatten Muskeln nicht blos<br />

vom Nervensystem beherrscht, sondern dass sie sogar unter physiologischen<br />

Verhältnissen ausschliesslich durch Nerveneinfluss ausgelöst<br />

wird, der Art, dass kein Muskel sich kontrahirt ohne Erregung

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