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I. Herz.

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34 Pathotogie der Circulation.<br />

in der glücklichen Lage, dies direct beweisen zu können. Schon vor<br />

längerer Zeit hat. v. Bezold 5 den Nachweis geführt, dass das <strong>Herz</strong><br />

eines Kaninchens nach Zuklemmung der A. coron. magna s. sinistra<br />

bald zu schlagen aufhört, und zwar hat er einzelne Male beide <strong>Herz</strong>­<br />

hälften gleichzeitig, öfters aber erst die linke und später dann die<br />

rechte Kammer still stehen sehen; auch Samuelson 6 , der neuerdings<br />

die Bezold "sehen Versuche wiederholt hat, beobachtete meistens ein<br />

allmähliches Schwächer- und Schwächerwerden der <strong>Herz</strong>contractionen<br />

nach Absperrung der Coronarcirculation bis zum schliesslichen Er­<br />

löschen erst der links- und dann der rechtsseitigen Zusammen­<br />

ziehungen. Beim Hund aber nimmt dieser Versuch noch einen viel<br />

merkwürdigeren Verlauf 1 ; denn wenn man bei diesem Thier irgend<br />

einen grösseren Ast der A. coron. sin. oder dextra unterbindet, so<br />

hat das zunächst gar keinen Einfluss weder auf den Rhythmus, noch<br />

die Stärke der <strong>Herz</strong>contractionen und damit auf den Blutdruck: nach<br />

durchschnittlich 90 Sekunden aber beginnen die <strong>Herz</strong>schläge etwas<br />

unregelmässig und weniger frequent zu werden, ohne dass übrigens<br />

der Blutdruck dadurch afficirt wird — bis plötzlich und mit<br />

Einem Schlage beide <strong>Herz</strong>kammern in Diastole stillstehen.<br />

Von diesem Stillstand, der durchschnittlich gegen 2 Minuten nach<br />

dem Verschluss des Arterienzweiges eintritt, sind hinfort die Ventrikel<br />

durch kein Mittel wieder zu neuem Leben und neuen Contractionen<br />

zu erwecken; es ist, als ob ein tödtliches Gift die Erregbarkeit des<br />

<strong>Herz</strong>ens definitiv vernichtet hätte. Hiernach dürfte es doch wohl das<br />

Gangliensystem sein, das in dieser directen Weise getroffen worden —<br />

wiewohl die anatomische Vertheilung der Ganglienzellen inmitten der<br />

Muskelmasse es unmöglich macht, mit Sicherheit die Wirkung der<br />

arteriellen Ischämie auf die einen oder die anderen auseinander zu<br />

halten. Indess wüsste ich mir, bei der entschiedenen aecenseitiffen<br />

Unabhängigkeit der Muskulatur des linken und des rechten Ventrikels<br />

für welche ich Ihnen später vielfache Beweise beibringen werde, keine<br />

Vorstellung davon zu machen, in welcher Weise eine umschriebene<br />

arterielle Ischämie die gesammte <strong>Herz</strong>muskulatur tödtlich und un­<br />

wiederbringlich zu lähmen vermöchte; denn ich wiederhole es bedarf<br />

nicht des Verschlusses des oder gar der beiden Stämme der Kranz­<br />

arterien, sondern nur eines der Aeste, gleichgültig welchen, wenn<br />

er nur eine gewisse Grösse hat: die Verlegung ganz kleiner Aestchen<br />

ist ohne allen erkennbaren Einfluss auf die Funktion des <strong>Herz</strong>ens<br />

Es würde mich hier zu weit führen, wollte ich noch detaillirter auf

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