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I. Herz.

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Wer/..<br />

fahrungeji giebt es in Menge für die Erkrankungen des <strong>Herz</strong>muskels. So<br />

pflegen sich umschriebene Tumoren des <strong>Herz</strong>fleisches, auch wenn eine<br />

ganze Anzahl von Knoten durch beide Ventrikel zerstreut sind, durch<br />

kein einziges pathologisches Symptom zu verrathen; auch myokardi-<br />

iisehe Schwielen, selbst wenn ihrer in einem Bezirke so viele sind,<br />

dass die betreffende Stelle unter dem Binnendruck des Ventrikels<br />

naehgiebt und sich in Gestalt eines partiellen <strong>Herz</strong>ancurysma hervor­<br />

wölbt, bleiben oftmals bis zum Tode völlig latent. Einzelne Fälle<br />

vollends, bei denen die Obdurtion horhgradige Veränderungen des<br />

<strong>Herz</strong>muskels aufdeckt, z. B. eine solche Menge von Bindegewebs-<br />

schwielen und nekrotischen Infarcten, dass jeder Schnitt in die Muskol­<br />

wand auf solche Stellen stösst, und trotzdem der Puls intra vitam<br />

keinerlei Abweichungen von der Norm, namentlich keine niedrige<br />

Spannung gezeigt hatte, hat Jeder gesehen, dem ein grösseres Beob­<br />

achtungsmaterial zu Gebote steht. Aber noch mehr, es lässt sieh<br />

sogar experimentell und selbst an Thieren zeigen, die sich gar nicht<br />

durch ein besonders starkes und widerstandsfähiges <strong>Herz</strong> auszeichnen,<br />

dass der Ausfall selbst rerht erheblicher Theile der rontrartilen Sub­<br />

stanz den Blutdrurk und die Pulsbcsehaffenheit nicht nothwendig be-<br />

nachtheiligt. Bei einem Kaninchen, zu dessen <strong>Herz</strong> man sich durch<br />

Eröffnung des Thorax und des Perirards Zugang verschafft, kann man<br />

mittelst breiter und stark federnder Klammern ganze Theile des rechten<br />

oder des linken Ventrikels, ja selbst das gesammte untere Drittel des<br />

<strong>Herz</strong>ens total abklemmen, ohne dass die Arterienrurve dabei<br />

die geringste Aenderung verriet he. Hier ist doch ein sehr<br />

namhafter Abschnitt des <strong>Herz</strong>muskels vollständig ausgeschaltet, mit­<br />

hin das Arbeitsvermögen desselben gewiss herabgesetzt — und doch<br />

keinerlei Einfluss auf den arteriellen Druck! Sollte aber Jemand ein<br />

besonderes Gewicht darauf legen, dass in allen diesen Fällen nur<br />

kleinere oder grössere, jedenfalls immer umschriebene Theile der con-<br />

tractilen Substanz weggefallen, der übrige Rest derselben dagegen ganz<br />

unverändert geblieben sei, so beziehe ich mich auf das Fettherz, und<br />

zwar eine Form desselben, bei der alle Muskelfasern des rechten, wie<br />

des linken Ventrikels in fast glcirhniässigcr Weise ergriffen zu sein<br />

pflegen, nämlich das Fettherz der schweren, z. B. der sogen, perni-<br />

eiösen Anämie; denn in gar manchen typischen und letal verlau­<br />

fenden Fällen dieser Krankheit contrastirt bis ganz kurze Zeit vor<br />

dem tödf lieben Ausgang der meist etwas frequente, sonst aber durch­<br />

aus regelmässige und kräftige Puls und die gute Spannung des Ar-<br />

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