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I. Herz.

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Chronische Anämien. 471<br />

grösserungen der Milz und der Lymphdrüsen, wenn sie überhaupt vor­<br />

handen, nur Complieationen darstellen sollen, die ohne alle Bedeutung<br />

für die leukämische Blutbeschaffenheit seien. Darin hat Neu mann<br />

freilieh unbedingt Recht, dass alle älteren Sectionsberichte, in denen<br />

die Beschaffenheit des Knochenmarks nicht ausdrücklich angegeben ist,<br />

für die Beurtheilung dieser Dinge nicht verwerthet werden können;<br />

indess giebt es auch aus allerneuster Zeit Beobachtungen, in denen<br />

bei hochgradiger Leukämie einmal das Mark der untersuchten Knochen<br />

normal 38 , das andere Mal nicht blos nicht hyperplastisch, sondern<br />

durch einen ausgedehnten osteosklerotischen Process sogar bedeutend<br />

unter die Norm reducirt 39 gefunden worden ist. Aber selbst wenn<br />

diese Fälle nicht vorlägen, so scheint es mir doch etwas viel ver­<br />

langt, einer Milzvergrösserung von so ausserordentlichen Dimensionen,<br />

wie sie bei der Leukämie und, wohlverstanden, nur bei der Leukämie,<br />

oft genug gesehen wird, jeden Einfluss auf die leukämische Blut-<br />

bcsehaffenheit absprechen zu sollen. Mögen wir deshalb auch, wie<br />

gesagt, gern es zugestehen, dass die myelogene Leukämie die<br />

häufigste Form von allen ist, so werden wir doch, meine ich, einst­<br />

weilen gut thun daran festzuhalten, dass es neben dieser Form auch<br />

eine lienale und eine lymphatische Leukämie giebt und insbesondere<br />

auch solche, die auf einer combinirten Erkrankung mehrerer dieser<br />

Organgruppen beruht.<br />

Welcher Natur nun diese Erkrankung ist und in welcher Weise<br />

es geschieht, dass unter ihrem Einfluss das Blut die leukämische Be­<br />

schaffenheit annimmt, das lässt sich mit unsern gegenwärtigen Kennt­<br />

nissen noch keineswegs in befriedigender Weise darlegen. Wer die<br />

vorliegenden Thatsachen für beweiskräftig genug erachtet, um darauf<br />

hin die Milz, die Lymphdrüsen und das Knochenmark als physiolo­<br />

gische Bildungsstätten farbloser Blutkörperchen zu erkennen, für den<br />

wird es keinerlei Schwierigkeit haben, die Zunahme der farblosen<br />

Blutzöllen in einen directen Causalzusammenhang mit der Hyperplasie<br />

der genannten Organe zu bringen; und auch das öfters beobachtete<br />

Vorkommen kernhaltiger rother Blutkörperchen im leukämischen Blute<br />

dürfte sich unschwer auf die ßetheiligung des Knochenmarks beziehen<br />

lassen. Aber Hand in Hand mit der Zunahme der weissen Blutkör­<br />

perchen geht, wie wir nachdrücklich betont haben, die ebenso hoch­<br />

gradige Abnahme der rothen, und hier tauchen für die Erklärung<br />

dieselben Schwierigkeiten auf, wie bei den vorhin besprochenen anderen<br />

Formen der essentiellen Anämien. Und das:? es sich hierbei um mehr

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