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I. Herz.

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Oertliche Kreislaufsstörungen. 107<br />

dasselbe bewirken mancherlei dem Blute beigemischte Gifte, während<br />

andere, wie Atropin, Chloral, gerade das Gegentheil, eine Erschlaffung<br />

hervorrufen. Hochinteressant ist ferner, dass die Arterien gegen star­<br />

ken Blutandrang sich verengern, dagegen erschlaffen, sobald eine Zeit­<br />

lang kein Blut durch sie hindurchgeflossen ist. Bei diesen vielfachen<br />

Bezeugungen eines selbstthätigen Lebens in den Gcfässwänden ward<br />

es endlich Niemanden wundern, dass der Contractionszustand ihrer<br />

Muskulatur anscheinend idiopathischen Schwankungen unterliegt, d. h.<br />

dass auch die vom Nervensystem abgelösten Gefässe spontane Aende­<br />

rungen in ihrem Lumen zeigen, deren Rhythmus durchaus incon-<br />

stant ist 2 .<br />

Mittelst welchen Mechanismus weiterhin die an die Gefässe heran­<br />

tretenden Nerven auf deren Weite einwirken, ist bislang gleichfalls<br />

nicht festgestellt: sind wir doch selbst über das Thal sächliche noch<br />

keineswegs genügend unterrichtet! Dass es in den meisten Organen<br />

Nerven giebt, deren Reizung eine Verengerung der daselbst ver­<br />

laufenden Arterien zur Folge hat, ist freilich seit lange bekannt: und<br />

ebensowenig wird über die Existenz von Erweiterungsnerven in<br />

der Zunge, dem Penis, den Speicheldrüsen eine Discussion geführt.<br />

Ein actucllercs Interesse aber haben die Nerven der letzteren Kategorie<br />

gewonnen, seit wir — Dank vor allen den Arbeiten von Goltz und<br />

von Heidenhain 4 — damit vertraut geworden sind, dass auch in<br />

der Flaut und den Muskeln auf Reizung gewisser Nerven eine aus­<br />

giebige Erweiterung der Blutgefässe eintritt. Die Versuche, auf denen<br />

dieser Schluss sich stützt, sind höchst interessant und bestechend,<br />

und das Interesse daran wird auch durch den Umstand nicht vermin­<br />

dert, dass es bisher nicht geglückt ist, etwas diesen Erweiterungs­<br />

oder, wie sie Heidenhain nennt, llcmniungsnervcn Analoges an<br />

den inneren Organen aufzufinden. Doch ist es trotz der sorgfältigsten<br />

Bemühungen selbst an den Hautgefässen noch nicht möglich gewesen,<br />

vollständig über die Bedingungen ins Klare zu kommen, unter denen<br />

die Erweiterungsnerven in Action treten, der Art, dass von einigen<br />

Autoren die Existenz von Nerven, deren Frregung lediglich die Haut­<br />

arterien erweitere, noch bis heute in Frage gestellt wird 5 . Wer wollte<br />

unter solchen Umständen sich zu entscheiden getrauen, ob die Gefäss­<br />

nerven auf gangliöse Einrichtungen in den Gefässwand im gen oder direct<br />

auf die Gefässmuskeln wirken?<br />

Dass es in den verschiedenen Abschnitten des Rückenmarks<br />

Centren giebt, von denen die unterhalb der betreffenden Region aus-

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