12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

26 Pathologie der Circulation.<br />

<strong>Herz</strong>beutel. Die Richtigkeit dieses Kaisonnements lässt sich ziller-<br />

mässig belegen durch die nahezu gleiche Höhe, welche in unserem<br />

Experiment jederzeit das Oel- und das Sodamanometer anzeigen; je<br />

höher durch neue Oelinjection das Oelmanometer emporgetrieben wird,<br />

desto mehr steigt auch der Venendruck an, und umgekehrt. Weil<br />

aber dem so ist, weil mit zunehmender Füllung des <strong>Herz</strong>beutels auch<br />

die venöse Spannung wächst, so bleibt überhaupt noch die Möglich­<br />

keit des Kreislaufs erhalten; ohne dies könnte ja gar nicht davon die<br />

Rede sein, dass das Venenblut in den vom Pericard rings umschlos­<br />

senen Vorhof gelangte! Doch wenn auch der Widerstand des <strong>Herz</strong>­<br />

beutels von dem Venendruck überwunden wird, so wird doch die Menge<br />

des Blutes, welche in der Zeiteinheit von den Venen in das <strong>Herz</strong> ge­<br />

langt, nothwendig verkleinert, und zwar um so mehr, je grösser der<br />

Widerstand, d. i. je mächtiger die Spannung des Perieards. Aber<br />

nicht blos die Quantität des venösen Zuflusses wird unter .diesen Ver­<br />

hältnissen geändert, sondern auch seine Qualität:, der }^ncirp_ul s<br />

wird um Vieles evidenter, als in der Norm. Denn wenn es auch<br />

ganz richtig ist, dass auch bei physiologischer Circulation besonders<br />

die in der Nähe des <strong>Herz</strong>ens belegenen Venen einen Puls zeigen, der<br />

mit der Vorhofssystole synchron ist und von dieser bedingt wird 3 , so<br />

pflegt derselbe doch so schwach zu sein, dass es meistens besonderer<br />

Hülfsmittcl bedarf, um ihn zur Anschauung zu bringen, und weil der<br />

Vorhof nicht blos nicht während seiner Diastole, sondern auch nicht<br />

während seiner Systole dem in ihn einströmenden Blute einen nennens­<br />

wert hen Widerstand entgegensetzt, so entfernt es sich nicht wesentlich<br />

von der Wahrheit, wenn man trotz dieser Pulsationen den Venenstrom<br />

einen continuirlichen und gleichmässigen nennt. Das ist natürlich<br />

anders, wenn der Venencinfluss iiFs <strong>Herz</strong> erschwert ist; denn dann<br />

muss sich jede Verstärkung oder Abschwächung des Hindernisses viel<br />

entschiedener geltend machen. Ist nun der <strong>Herz</strong>beutel bis zu einer<br />

einigermaassen bedeutenden Spannung überfüllt, so kann es geschehen,<br />

dass das Einströmen des Venenblutes in dem Momente ganz stockt,<br />

wo zu diesem abnormen Widerstand noch der phvsiologische der Vor-<br />

hofscontraction hinzukommt, und lediglich während der Vorhofsdiastole<br />

geschieht. Der venöse Blutstrom ist dann ein ausgesprochen rhyth­<br />

mischer, und nicht blos an der Säule des Sodamanometers können<br />

Sie diesen seinen Charakter aufs Bequemste constatiren sondern Sie<br />

nehmen auch an den sichtbaren Venen, am auffälligsten natürlich in<br />

der Nähe des <strong>Herz</strong>ens, eine rhythmisch sich wiederholende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!