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I. Herz.

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Einleitung.<br />

ständlich war, auch ohne dass wir dazu unbekannter Nervenwirkungen<br />

bedurft hätten: und es gilt dies nicht minder für die Ulcerationen der<br />

Lippen, resp. der Pfoten nach Trigeminus- oder Ischiadicussection,<br />

welche lediglich die Folge davon sind, dass die Thiere mit ihren<br />

Zähneu die empfindungslose Mundschleimhaut verwunden und Schäd­<br />

lichkeiten, die ihre Füsse treffen, weil sie sie nicht merken, auch nicht<br />

abwehren. Weiterhin werde ich hinsichtlich der Cystitis und Pyelitis<br />

Ihnen in der Pathologie des Harnapparates die Beweise dafür bei­<br />

bringen, dass diese Affection ihren Ursprung stets infectiösen Orga­<br />

nismen verdankt, welche von aussen her in die Harnblase eingeschleppt<br />

werden, und deshalb mit der Innervationsstörung nur in einem sehr<br />

äusserlichen Zusammenhang steht. Was endlich die neurotischen<br />

Hautentzündungen der menschlichen Pathologie betrifft, so ist es von<br />

den Erythemen und der Urticaria mindestens zweifelhaft, ob es sich<br />

dabei überhaupt um Entzündungen und nicht blos um vasodilatatorische<br />

Phänomene handelt; und wenn auch der entzündliche Charakter der<br />

Herpes- und Pemphigusblasen nicht geleugnet werden soll, so kennen<br />

wir doch gerade die feinen Vorgänge, welche für die Entzündung<br />

charakteristisch sind, heutzutage genau genug, um darin Alles eher,<br />

denn einen Beweis für trophische Nerveneinflüsse, zu finden. Eben<br />

dieser Gesichtspunkt nimmt auch den entzündlichen Arthropathien<br />

der Tabiker jede Beweiskraft im Sinne der Charcot "sehen Auffassung<br />

— auch wenn wir noch nicht im Stande sind, die Häufigkeit dieser<br />

Gelenkaffection gerade bei Tabischen zu erklären. Von wirklich be­<br />

weiskräftiger Bedeutung für trophische Nervencinllüsse können füglich<br />

nur Ernährungsänderungen, resp. Störungen sein, von denen<br />

sich darthun lässt, dass sie in directer Abhängigkeit von dem<br />

Wegfall oder der Erregung bestimmter Nervenbahnen ein­<br />

treten. Aber mit dem Nachweis dieser Abhängigkeit sieht es eben<br />

nicht sehr glänzend aus. A T on einer anscheinend unzweifelhaften Er­<br />

nährungsstörung, der Vergrösserung der Lymphdrüsen des Beins nach<br />

Ischiadicussection giebt Tizzone 13 an, dass sie ausbleibt, wenn man<br />

durch geeignete Maassnahmen es verhütet, dass die Extremität ver­<br />

letzt wird und an den Pfoten Ulcerationen bekommt. Am meisten<br />

aber wird das Urtheil dadurch erschwert, dass in keinem der experi­<br />

mentellen und klinischen Fälle die gleichzeitige Betheiligung der Ner­<br />

ven anderer Kategorie, insbesondere der Gefässnerven, ausgeschlossen<br />

ist. So unterliegt es keinem Zweifel, dass die Atrophie des Hahnen-<br />

kamms und des Kehlfleischlappens einfach darauf zu beziehen ist,<br />

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