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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 225<br />

der Milz und den Nieren, im Gehirn und an anderen Orten: und es<br />

ist selbst nicht unwahrscheinlich, dass auch die intermusculären Zell-<br />

gewebsenizündungen und Gelenkeiterungen, welche zuweilen neben<br />

metastatischen Lungenabscessen gefunden werden, auf Bacterien-<br />

ve r s o h 1 c p p u n g zurückzuführen sind.<br />

Mit diesen letzten Erörterungen aber sind wir tief in das Gebiet<br />

jener hochwichtigen Krankheitsprocessc hineingerathon, welche in der<br />

Chirurgie seit lange unter dem Namen der Eitervergiftung, Pv-<br />

ämie, zusammengefasst werden. Wollten wir noch weiter auf sie<br />

eingehen, wollten wir jetzt z. B. noch die Effecte der Aufnahme ge­<br />

löster Zersctzungsproducte ins Blut, wie sie ja bei jeder Thrombo­<br />

phlebitis nothwendig geschehen muss, untersuchen, so würden wir<br />

sehr weit von der Aufgabe uns entfernen, die wir in dieser Vorlesung<br />

uns gestellt haben. Es erscheint darum an der Zeit, den Faden wieder<br />

aufzunehmen, wo er unseren Händen entfiel, und wieder an die Er­<br />

örterung des Einflusses der Aenderungen im Verhalten der Gefässwan­<br />

dungen auf die Circulation anzuknüpfen. Aber mag auch in den<br />

letzten Auseinandersetzungen der Zusammenhang mit unserer Aufgabe<br />

Ihrem Auge fast entschwunden sein, so haben wir doch ein gutes<br />

Recht gehabt, dieselben hier anzuschliessen. Denn die Pyämic ist der<br />

Punkt gewesen, von dem Virchow ausging, als er die ganze Lehre<br />

von der Thrombose und Embolie geschaffen hat, und gerade die<br />

mechanische Erklärung der pyämischen Krankheitsprocessc ist der<br />

glänzendste Erfolg, welchen diese Lehre davongetragen hat.<br />

Bevor wir aber jetzt das Kapitel von der Thrombose verlassen,<br />

erscheint es wünschenswerth. noch eine Seite der Frage zu berühren,<br />

welche allerdings bis heute grösseres theoretisches, als praktisches<br />

Interesse bat. In allen den Fällen von Thrombose, welche wir unserer<br />

bisherigen Erörterung zu Grunde gelegt, war, wie Sie gewiss nicht<br />

vergessen haben, das für die Gerinnung bestimmende Moment der<br />

Wegfall der speeifischen Action der Gefässwand, in spee. des Endo­<br />

thels, welches eben, so lange es selber lebt, das Vermögen besitzt,<br />

einerseits die farblosen Blutkörperchen am Leben zu erhalten und<br />

dadurch die Bildung freien Fibrinferments möglichst zu verhüten,<br />

andererseits etwaiges, trotzdem entstandenes Ferment unwirksam zu<br />

machen. So vortreffliche Dienste nun aber dieses rätbselhafte Ver­<br />

mögen der Gefässwand für gewöhnlich auch leistet, so habe ich doch<br />

Cohnheim, Allgemeine Pathologie. '-'. Autl. i-

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