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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 17 ( ,i<br />

suchung des Präparats die Entscheidung zu treffen, ob Thrombus«'<br />

oder ob Embolie hier stattgehabt hat. Hier werden Sie zuweilen<br />

noch Aufschluss gewinnen können aus der Krankengeschichte sowie<br />

aus der Berücksichtigung der sonstigen Verhältnisse, die ohnehin alle<br />

Aufmerksamkeit verdienen. Denn das ist ja selbstverständlich, dass<br />

Sie eine Embolie einer Körperarterie z. B. nur dann mit voller Sicher­<br />

heit statuiren dürfen, wenn es ihnen gleichzeitig gelingt die Quelle<br />

des Pfropfes nachzuweisen. Lässt Sie endlich Alles im Stich, so kann<br />

Ihnen schliesslich noch die pathologisch-anatomische Erfahrung von<br />

Nutzen sein, welche lehrt, dass zwar im Gehirn, den Kranzgefässen<br />

des <strong>Herz</strong>ens und den Extremitätenarterien Emboli und Thromben<br />

vorkommen, dagegen in den Arterien der Lunge, des Darms, der<br />

Nieren, der Milz Thromben zu den relativen Seltenheiten gehören.<br />

4. In den Capillaren und den allerkleinsten Arterien und<br />

Venen, den sogenannten capillaren Arterien und Venen, darf man<br />

für einmal sehr kleine Emboli zu treffen erwarten, dann aber ist auch<br />

Thrombose daselbst möglich. Doch hat es mit letzterer eine besondere<br />

Bewandtniss. Auch der Inhalt der capillaren Gefässe bleibt selbst­<br />

verständlich nur flüssig, so lange das Endothel lebt und funetionirt;<br />

da aber die Wand dieser Gefässe sich allein aus dem Endothel auf­<br />

baut, so bedeutet Ertödtung des Endothels hier zugleich Nekrose des<br />

ganzen Gefässes. Capillare Thrombose oder, wie das auch genannt<br />

wird, Capillarstase, giebt es mit einem Worte, abgesehen von Ver­<br />

letzungen, nur bei Mortification der capillaren Gefässe, was<br />

dann immer zugleich, wie Sie später hören werden, den Tod des<br />

Gewebes involvirt, das von den betreffenden Capillaren versorgt wird.<br />

Insbesondere giebt es in den Capillaren Nichts von fort­<br />

gesetzter Thrombose, augenscheinlich weil das Lumen der Haar­<br />

röhrchen zu winzig ist, als dass jemals ein Theil des darin befind­<br />

lichen Flüssigkeitsfadens der gerinnungshindernden Wirksamkeit der<br />

Wand sich entziehen könnte. Wie übrigens eine capillare Embolie<br />

von einer capillaren Thrombose zu unterscheiden, das liegt auf der<br />

Hand: eine Capillarembolie kann immer nur sehr klein sein, eine<br />

Thrombose dagegen wird füglich jedesmal über einen ganzen Capillar-<br />

bezirk von kleinerem oder grösserem Umfang sich erstrecken.<br />

Wie sieht nun ein Thrombus aus und was wird aus ihm? Ein<br />

Thrombus ist nichts Anderes, als geronnenes Blut, und kann deshalb<br />

zunächst auch nicht anders aussehen. Doch sind hier von vorn herein<br />

zwei Modi der Entstehung auseinander zu halten, ob er nämlich

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