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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

der Syphilis, des Rotzes u. a. Infectionskrankheiten vergleichen dürften.<br />

Wenn aber die specifische Virulenz der bösartigen Geschwülste nicht<br />

so sehr aus der Uebertragbarkeit auf ein zweites Individuum, als aus<br />

dem Verhalten im eigenen Organismus des Trägers abgeleitet wird,<br />

so werden Sie sehr bald hören, dass es auch mit dieser „Virulenz"<br />

seine ganz eigene Bewandtniss hat.<br />

Was soll ich Ihnen aber gar erst von dem Einfluss alimentärer<br />

Schädlichkeiten und ganz besonders von Gemüthsbewegungen<br />

und nervösen Erregungen auf die Entstehung von Geschwülsten<br />

berichten, die vorzugsweise in der älteren Litteratur eine Rolle spielen?<br />

Mögen diese Schädlichkeiten und Erregungen noch so heftiger und<br />

intensiver Natur sein, ich wüsste nicht, wodurch anders sie das<br />

Wachsthum eines Theils beeinflussen könnten, als durch Störungen<br />

der Circulation; sobald Sie dies festhalten, so fällt auch sofort die<br />

Möglichkeit weg, dass jemals echte Geschwülste durch sie bedingt<br />

sein können. Es scheint eben nur Eines übrig zu bleiben, nämlich<br />

die angeborene Anlage. F"ür die eigentlichen Teratome ist eine<br />

derartige Anschauung schon von anderen Pathologen ausgesprochen<br />

worden. Lücke 16 insbesondere hat sehr gute Beweise dafür eingebracht,<br />

dass die Dermoide immer congenitale Gebilde sind, die in<br />

fehlerhaften Einstülpungen, resp. Abschnürungen des äusseren Keimblatts<br />

bei der Bildung der Augen- und Mundhöhle, des Halses, sowie<br />

der Hoden und Ovarien etc. ihren letzten Grund haben. Aber ich<br />

vermag in keiner Weise abzusehen, weshalb die gleiche Auffassung<br />

nicht auch für die gesammten übrigen Gewächse, Virchow s histioide<br />

und organoide Geschwülste, Geltung haben sollte.<br />

Wenn Sie mich freilich fragen, worin der Fehler der embryonalen<br />

Anlage besteht, der zum Ausgangspunkt und zur Ursache einer Geschwulst<br />

wird, so kann ich darauf nur mit Hypothesen antworten.<br />

Das Einfachste scheint mir zweifellos, sich vorzustellen, dass in einem<br />

frühen Stadium der embryonalen Entwicklung mehr Zellen producirt<br />

worden, als für den Aufbau des betreffenden Theils nöthig sind, so<br />

dass nun ein Zellenquantum unverwendet übrig geblieben ist, von an<br />

sich vielleicht nur sehr geringfügigen Dimensionen, aber — wegen<br />

der embryonalen Natur seiner Zellen — von grosser Vermehrungsfähigkeit.<br />

AVer aber diesen Gedanken näher bei sich erwägt,<br />

wird, meine ich, unwillkürlich dahin geführt werden, den Zeitpunkt<br />

dieser überschüssigen Production von Zellen schon in ein sehr frühes<br />

Stadium zurückzuverlegen, möglicher Weise in die Entwicklungsperiode

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