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I. Herz.

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160 Pathologie der Circulation.<br />

es an dem jenseitigen Venenstrom auch kaum zu merken sein, dass<br />

sein Zufluss verringert ist. Anders dagegen, wenn in sehr grossen<br />

Venen das Blut sich staut und aus einem umfangreichen Gebiet es<br />

nicht heraus kann. Sie können einem Hund die V. cava superior<br />

oder auch die Cava inferior unterhalb der Leber vollständig verlegen,<br />

ohne dass ein Carotidenmanometer irgend eine Aenderung des arteriellen<br />

Drucks anzeigt; sobald Sie indess die Cava inferior zwischen<br />

Leber und <strong>Herz</strong> comprimiren, so sehen Sie sogleich eine starke Erniedrigung<br />

der Curve eintreten. In noch viel eklatanterer Weise macht<br />

sich die Geräumigkeit der Blutbahnen des Unterleibs beim Kaninchen<br />

geltend. Denn ein Kaninchen, dem"die Pfortader zugebunden wird,<br />

geht binnen wenigen Minuten zu Grunde, einfach, wie Ludwig schon<br />

vor langer Zeit gezeigt hat, weil in den Wurzeln der Pfortader, vor<br />

Allem den Darmgefässen, sich bald eine solche Menge Blut anstaut,<br />

dass die übrigen Organe, besonders das Hirn, nicht mehr so viel erhalten<br />

als zum Leben nothwendig ist. Wenn aber in der menschlichen<br />

Pathologie etwas Analoges in diesem Gebiete nicht vorkommt,<br />

weil die Processe, welche zur Verlegung der Pfortader führen, niemals<br />

so acut auftreten, so kennt der Kliniker die Gefahren der Widerstandserhöhungen<br />

in grossen Venen an anderen Stellen nur zu wohl. Denn<br />

es ist fraglos, dass bei manchen grossen pleuritischen Exsudaten die<br />

geringe Füllung der Körperarterien grossentheils zurückzuführen ist<br />

auf die Knickung und Compression, welche die V. cava inferior über<br />

ihrer Durchtrittsstelle durch das Zwerchfell von dem Exsudat erleidet.<br />

Schon aus diesen Aenderungen sehen Sie, dass die Bedeutung<br />

der venösen Stauung sich ungemein verschieden gestalten kann. Doch<br />

wenn wir auch nur die Wirkung der passiven Hyperämie auf den<br />

Körpertheil ins Auge fassen, der davon betroffen ist, so macht es<br />

begreiflicher Weise einen grossen Unterschied aus, ob der venöse Abfluss<br />

nur erschwert oder ob er vollständig aufgehoben ist, und auch<br />

darauf kommt viel an, ob die Stauung lange anhält, oder bald vorübergeht.<br />

Dass ein Körpertheil, dessen venöser Abfluss dauernd total<br />

gesperrt ist, zu Grunde gehen muss, das braucht kaum ausdrücklich<br />

bemerkt zu werden. Denn wenn die .Blutbewegung in den Capillaren<br />

auf ein so geringes Maass reducirt ist, wie Sie es für die höchsten<br />

Grade der Stauung kennen gelernt haben, wenn somit die Erneuerung<br />

des Blutes in den Capillaren fast ganz in Wegfall kommt, so muss<br />

nothwendig bald aller Stoffwechsel aufhören und damit der betroffene<br />

Theil untergehen. Doch kommen solche vollständigen Venensperren

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