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I. Herz.

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Geschwülste. 743<br />

gischer AVeise nur unter dem Einfluss bestimmter Erregungen Sub­<br />

stanz ansetzen, wie Muskel- und Drüsengewebe, und endlich auch<br />

diejenigen, welche jenseits eines gewissen Lebensalters überhaupt nicht<br />

mehr neue Elemente hervorbringen, wie das Centralnervensvstem.<br />

Ohne jede congestive oder entzündliche Hyperämie erwächst auf Grund<br />

der überschüssigen Anlage im Unterhautfett ein Lipom, am Knochen<br />

eine Exostose, ohne jedes Miasma ein strumöser Knoten, ohne jede<br />

motorische oder secretorische Erregung entwickelt sich aus dem ab­<br />

normen Keim ein Myom oder Adenom, und die angeborene Anlage<br />

bewirkt im Gehirn eine Neubildung von Nervengewebe noch zu einer<br />

Zeit, wo das Wachsthum des Centralnervensvstems längst abge-<br />

7 ^ yj iD<br />

schlössen und durch keine noch so heftige und anhaltende arterielle<br />

Hyperämie auch nur eine einzige Nervenfaser oder Ganglienzelle her­<br />

vorgebracht werden könnte. Fürs zweite erklärt unsere Theorie ohne<br />

Schwierigkeit das Vorkommen gewisser Geschwülste an be­<br />

stimmten Lokalitäten. Die multiplen Lipome, Fibrome,<br />

Exostosen verlieren alles Räthselhafte. sobald man annimmt, dass<br />

das überschüssig producirte Zellmaterial i. e. die Geschwulstkeime,<br />

mehr oder weniger gleichmässig über das System der Cutis, des<br />

Panniculus, des Skeletts vertheilt und verbreitet sind, und es bedarf<br />

wohl kaum des Hinweises, wie gut der so constante Sitz der mul-<br />

tipeln Exostosen an der Grenze von Diaphysen und Epiphysen mit<br />

der Annahme stimmt, dass es überschüssig angelegtes Knorpelmaterial<br />

ist, aus dem die Exostosen herauswachsen. Viel lehrreicher aber<br />

muss die Betrachtung der singulären Geschwülste vom Standpunkt<br />

unserer Theorie aus sein, weil man voraussetzen darf, dass, wo die­<br />

selben in typischer Weise häufig auftreten, ein Grund dazu in der<br />

embryonalen Entwicklung vorhanden ist. Nun ist es eine<br />

alte Erfahrung, dass gewisse epitheliale Geschwülste, Caneroidc und<br />

Carcinome, sich mit besonderer Vorliebe an den Orilicien, an Lippen<br />

und Zunge, an den Nasenflügeln und Augenlidern, an Praeputium,<br />

Eichel und im Rectum elabliren. dass ferner ungemein oft der äussere<br />

Muttermund Sitz eines krebsigen Tumors, und dass im Oesophagus<br />

ganz besonders die Kreuzungsstelle mit dem Bronchus von dem Can-<br />

croid bevorzugt wird. Gerade die Existenz solcher Prädilektionsstellen<br />

haben Virchow u. A. 39 immer als ein Hauptargument dalur ms beld<br />

geführt, dass mechanische Insultationen, denen die genannten Meilen<br />

allerdings vielfach ausgesetzt sind, von wesentlicher Bedeutung ur<br />

die Aetiologie der Geschwülste seien. Indessen, wenn man bedenkt.

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