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I. Herz.

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94 Pathologie der Circulation.<br />

Wenn mit dieser stets angeborenen Anomalie zugleich allgemeinere<br />

und ausgedehnte Entwicklungsstörungen combinirt sind, so verliert<br />

jene dadurch eo ipso jede Bedeutung als ein widerstandserhöhendes<br />

Moment für die Circulation dieser zurückgebliebenen und anämischen<br />

Individuen; doch ist diese abnorme Enge des Aortensystems auch<br />

wiederholt ohne anderweite Entwicklungsstörungen beobachtet worden 5 .<br />

Bei Weitem häufiger als diesen Stenosen begegnet man Beeinträchtigungen<br />

des Aortenlumen durch Parietalthrombosen, von denen es oft<br />

genug selbst mehrere in derselben Aorta giebt; doch trifft gerade für<br />

diese die obige Ueberlegung in ausgezeichnetem Maasse zu, dass sie<br />

ein nennenswerthes Hinderniss für die Blutströmung nicht wohl ausmachen<br />

können, schon weil die Dicke dieser Auflagerungen 2—3 Mm.<br />

nicht zu überschreiten pflegt. Gegen Verengerungen etwa durch den<br />

Druck von Geschwülsten oder gar mediastinalen Exsudaten ist weiterhin<br />

das Aortenlumen durch den hohen in denselben herrschenden<br />

Binnendruck und die bedeutende Dehnbarkeit ihrer Wandung geschützt.<br />

Begreiflicher Weise spielen die Compressionsstenosen eine etwas grössere<br />

Rolle bei der Pulmonalis, während in dieser wieder Etwas den umschriebenen<br />

Verengerungen des Aortenisthmus Analoges nicht vorkommt.<br />

Auch Erweiterungen oder Aneurysmen gehören an der Pulmonalis<br />

zu den entschiedenen Seltenheiten, desto häufiger sind sie an<br />

der Aorta, deren aufsteigender Theil und Bogen sogar mit besonderer<br />

Vorliebe davon befallen werden. Wäre es deshalb wirklich eine feststehende<br />

Thatsache, dass Aneurysmen eine bedeutende Widerstandserhöhung<br />

für den Blutstrom mit sich bringen, so würde dem Pathologen<br />

sich oft genug die Gelegenheit bieten, die Wirkung der abnormen<br />

Widerstandszunahme in dem ungetheilten Abschnitt des Aortensystems<br />

zu beobachten. Indessen führt eine genauere Erwägung der durch ein<br />

Aneurysma bedingten Stromesänderungen, soweit ich sehe, nicht zu<br />

jenem Schlüsse, und zwar gleichgiltig, ob die Aorta in toto in die<br />

Erweiterung übergeht oder ob die letztere dem Gefäss nur an einer<br />

Seite aufsitzt. Denn es ist ja unzweifelhaft richtig, dass besonders<br />

bei den umschriebenen aneurysmatischen Erweiterungen des ganzen<br />

Aortenumfangs ein Theil der Triebkraft, mit der das Blut vorwärts<br />

bewegt wird, dazu verwendet werden muss, die Bluttheilchen von einander<br />

zu reissen, d. h. die innere Cohäsion der Blutflüssigkeit zu<br />

überwinden, was bekanntlich bei der Fortbewegung in parallelen<br />

Linien, also in einer Röhre von unverändertem Lumen, mit dem

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