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I. Herz.

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406 Pathologie der Circulation.<br />

innerhalb einer Woche zweimal demselben Hunde, das erste Mal<br />

81% und dann 75% seiner Blutmenge infundiren, ohne dass krankhafte<br />

Erscheinungen sich einstellten. Mehr aber noch als diese an<br />

sich recht bemerkenswerthe Thatsache wird Sie die Frage interessiren,<br />

was aus dem eingespritzten Blute wird? W Müller hat dieselbe<br />

durch systematische Prüfung des Blutes und durch Untersuchung<br />

des Stoffwechsels, soweit derselbe im Harn sich dokumentirt, zu beantworten<br />

gesucht. Er Hess die Hunde vor und nach der Blutinfusion<br />

hungern, bestimmte durch Zählung nach der Malassez'schen<br />

Methode 3 den Gehalt des Blutes an Blutkörperchen vor und nach der<br />

Einspritzung eine Reihe von Tagen hindurch und ebenso Menge<br />

des Harns und Harnstoffgehalt desselben; verglich er die durch Zählung<br />

erhaltenen Ergebnisse des Gehalts des Blutes an Blutkörperchen<br />

mit den berechneten, so konnte er in der That zu ganz zutreffenden<br />

Schlüssen gelangen, vorausgesetzt natürlich, dass das eingespritzte<br />

Blut sich mit dem ursprünglichen gleichmässig vermischt. Dass aber<br />

letzteres wirklich geschieht, darf füglich nicht bezweifelt werden, und<br />

zwar um so weniger, als die Mischung des Blutes sogar mit einer<br />

durchaus ungleichartigen Flüssigkeit, wie Sie bald erfahren werden,<br />

in sehr kurzer Zeit vollständig erfolgt. Das Resultat, zu dem<br />

W. Müller gelangt ist, war nun ganz constant, dass zunächst ein<br />

recht beträchtlicher Theil des eingespritzten Plasma schon in wenigen<br />

Stunden nach der Infusion aus den Gefässen abgeschieden wird; der<br />

Rest des Plasma hält sich länger, doch konnte er nach 2—3 Tagen,<br />

mochte er auch 60 oder gar 80% der ursprünglichen Blutmenge<br />

injicirt haben, von dem sämmtlichen fremden Plasma nichts mehr<br />

nachweisen, sondern fand jetzt immer eine Blutkörperchenzahl, welche<br />

ziemlich genau der berechneten Summe aus dem ursprünglichen und<br />

dem infundirten Blut entsprach. Aber auch die Vermehrung der<br />

Blutkörperchen hält sich nicht, sondern auch sie beginnen wenige<br />

Tage nach der Injection dem Zerfall zu unterliegen, der allmälig<br />

immer mehrere ergreift, so dass in längstens einigen Wochen die<br />

Zahl der Blutkörperchen wieder die ursprüngliche wird. Je mehr<br />

Blut infundirt war, desto längere Zeit erfordert natürlich der Destructionsprocess;<br />

nach Infusionen von 20—30% sind die sämmtlichen<br />

neuen Blutkörperchen schon in wenigen Tagen zerstört, nach solchen<br />

von 60—80% dauert es zwei, selbst drei Wochen, ehe der Ueberschuss<br />

von Blutkörperchen völlig beseitigt ist. Wie aber diese Rück­<br />

bildung des Blutes zur Norm bewerkstelligt wird, darüber giebt der

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