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I. Herz.

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Pathologie des Lymphstroms. Wassersucht. 493<br />

sie, und zwar nicht blos in der Haut und den Muskeln, sondern auch<br />

in den Drüsen; wenn Sie die Secretionsnerven der Submaxillaris eines<br />

Hundes mit x\tropin vergiften, erfolgt auf Reizung der Chorda, wie<br />

Heidenhain 12 gezeigt hat, noch die schönste arterielle Congestion<br />

in der Drüse, aber aus einer Canüle des Halslymphstamras fliesst<br />

währenddess nicht ein Tropfen Lymphe mehr, als vor der Reizung.<br />

Nur eine einzige Lokalität giebt es, an der im Gefolge einer arteriellen<br />

Congestion ein Oedem entsteht: das ist die Hundezunge, welche Sie<br />

selber auf anhaltende Reizung des Lingualis haben anschwellen sehen<br />

(p. 134); aber so unzweifelhaft diese Thatsache auch ist, so steht sie<br />

doch bislang völlig isolirt da, der Art, dass wegen dieser ihrer ex-<br />

ceptionellen Stellung irgend welche allgemeinere Schlüsse aus ihr<br />

nicht gezogen werden dürfen. So lange insbesondere die feineren Vor­<br />

gänge, durch welche hier die ödematöse Anschwellung zu Stande<br />

kommt, nicht aufgeklärt sind, kann dadurch die durch mannigfache<br />

Versuche an den verschiedensten Stellen wohlbegründete Erfahrung nicht<br />

umgestossen werden, dass die arterielle Fluxion keine erkennbare Zunahme<br />

der Transsudation bewirkt. Erwägen Sie aber, worin sich, abgesehen<br />

von dem Grad der Drucksteigerung, die Blutbewegung in congestionirten<br />

und gestauten Capillaren unterscheidet, so ist es die Geschwindig­<br />

keit des Blutstroms, die in dem einen Falle bedeutend erhöht, im<br />

anderen um ebenso viel verringert ist. Bei derjenigen Stromverlang-<br />

samung, welche in Folge lokaler Anämie eintritt, ist freilich die<br />

Transsudation durchaus nicht vermehrt; aber hier ist auch der Ca-<br />

pillardruck nicht blos nicht gesteigert, sondern sogar unter die Norm<br />

erniedrigt, und deshalb präjudicirt diese Thatsache in keiner Weise<br />

der Möglichkeit, dass zu der Drucksteigerung noch die Stromverlang­<br />

sam ung hinzukommen muss, um die Filtration durch die Blutgefässe<br />

über die Norm wachsen zu lassen. Der zweite, noch viel auffälligere<br />

Widerspruch zwischen den Gesetzen der Capillartranssudation und der<br />

Filtration durch physikalische Membranen scheint durch die jüngst er­<br />

schienene Arbeit Runebergs 14 über Filtration von Eiweisslösungen ge­<br />

hoben; denn während bisher allgemein angenommen wurde, dass durch<br />

eine Membran um so mehr Albuminate filtriren, je höher der Filtrations-<br />

druck ist, so hat der genannte Autor bei Versuchen, bei denen er<br />

als Filtrationsmembran frische Kaninchendärme anwandte, festgestellt,<br />

dass unter sonst gleichen Verhältnissen um so weniger<br />

Eiweiss durchfiltrirt, je höher der Filtrationsdruck an­<br />

steigt. Freilich lässt sich nicht verkennen, dass die Identificirung

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