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I. Herz.

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Verfettung. 655<br />

nicht- wohl ins Nervengewebe gelangen kann, so fehlt es doch auf der<br />

einen Seite daselbst nicht an Eiweiss, andererseits aber ist gerade hier<br />

in den Lecithinkörpern die ausgiebigste Quelle für Fette gegeben.<br />

Mit dieser Möglichkeit ist aber noch keineswegs dargethan, dass nun<br />

auch aus dem Lecithin des Nervenmarks sich unter analogen Bedingungen<br />

Fett abspalte, wie aus dem Eiweiss der Muskelfaser oder der<br />

Nierenepithelzelle. W T äre dem so, dann müsste man- doch ab und zu<br />

in die Lage kommen, Nervenfasern oder Ganglienzellen grade so mit<br />

Fetttropfen- oder -Tröpfchen erfüllt zu sehen, wie eine Muskelfaser<br />

oder eine Leberzelle und dergl. Das ist aber niemals der Fall. Nicht<br />

einmal bei den Ganglienzellen, so oft auch von den Autoren eine<br />

fettige Entartung derselben beschrieben und selbst als anatomische<br />

Grundlage gewisser Hirnkrankheiten angesehen worden ist 27 In den<br />

encephalitischen und myelitischen Heerden hat man ganz gewöhnlich<br />

grosse, etwas auffällig gestaltete Körnchenzellen für fettig degenerirte<br />

Ganglienzellen genommen 28 , und an einem Beweis, dass die groben<br />

Granula, die man zuweilen in etlichen Ganglienzellen bei Geisteskranken<br />

trifft, wirklich Fetttropfen sind, fehlt so gut wie Alles. Nicht<br />

anders liegt es mit den Nervenfasern. Auf die Unsicherheit, ob die<br />

stark lichtbrechenden kugligen Tropfen, die in einer durchschnittenen<br />

Nervenfaser zum Vorschein kommen, wirklich Fett sind, hat Kühne 29<br />

schon vor langer Zeit hingewiesen; aber wollte man dies Bedenken<br />

auch gänzlich unterdrücken, so geht doch dem Auftreten dieser<br />

Tropfen ausnahmslos erst der völlige Zerfall des Nervenfaserinhalts<br />

oder mindestens der Markscheide voraus. Schwerlich<br />

werden Sie unter solchen Umständen diesen Vorgang der Verfettung<br />

einer Muskelfaser an die Seite setzen, durch die, selbst wenn sie sehr<br />

hochgradig ist, die Querstreifung höchstens verdeckt wird. In der That,<br />

wo man unzweifelhaftes Fett innerhalb des Nervengewebes trifft, handelt<br />

es sich entweder um einen völlig formlosen, emulsiven fettigen<br />

Detritus — wie in Erweichungsherden — oder um die vielbesprochenen<br />

Körnchen kugeln. Von diesen aber habe ich Ihnen<br />

früher berichtet, dass sie nichts sind als farblose Blutkörperchen,<br />

welche zerfallene oder abgestorbene Nervensubstanz aufgenommen und<br />

in sich zu Fett verarbeitet haben; wobei ich es ganz ununtersucht<br />

lassen will, wie viel von den Granulis der Körnchenzellen und vollends<br />

des emulsiven Detritus wirkliches Fett ist und nicht vielmehr Lecithin<br />

oder ein Lecithinderivat. Ist aber diese ganze Anschauung richtig,<br />

so giebt es im Nervensystem weder fettige Infiltration, noch fettige

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