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I. Herz.

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408<br />

Pathologie der Circulation.<br />

oder den hämorrhoidalen, eine abnorme Vergrösserung der Blutmenge<br />

entstehen könne, wird schwerlich gegenwärtig noch Jemand annehmen,<br />

denn wenn die Blutungen wegfallen, so hat das keine andere Folge,<br />

als dass nun auch die entsprechende Regeneration des Blutes ausbleibt.<br />

Auch die Plethora apocoptica, welche durch die Entfernung<br />

eines grösseren Körpertheils, z. B. nach Amputation einer Extremität,<br />

entstehen sollte, dürfte kaum noch Anhänger zählen; denn mit<br />

welcher Sicherheit es auch behauptet worden, dass Menschen, denen<br />

eine Extremität abgesetzt worden, nach einiger Zeit über allerlei<br />

Congestionszustände und sonstige Beschwerden klagen, die auf eine<br />

Ueberfüilung ihres Gefässsystems hindeuten, so ist das trotzdem<br />

unrichtig und jedenfalls, wo es vorkommen sollte, völlig anders zu<br />

deuten. Der Organismus verbraucht und beseitigt vielmehr, wenn<br />

eine Extremität selbst ohne Verlust eines Tropfens Blut entfernt<br />

wird, durch Steigerung der gasförmigen und flüssigen Ausscheidungen<br />

dasjenige Quantum Blut, welches durch den Ausfall der Extremität<br />

„überflüssig" geworden ist, und auch für die Zukunft gelingt es<br />

die Menge des Blutes in ihrer normalen relativen Grösse zu erhalten<br />

um so leichter, als mit den blutverbrauchenden Theilen der Extremität,<br />

z. B. den Muskeln, zugleich im Knochenmark ein Quantum blutbereitenden<br />

Gewebes verloren gegangen ist. Somit bleibt nur noch<br />

eine Art der Plethora übrig, diejenige nämlich, welche in Folge<br />

überreichlicher Nahrungszufuhr, bei trägem, müssigem Leben,<br />

insbesondere mangelnder Bewegung entstehen soll, und<br />

gerade die so bedingte Polyämie ist es, deren Möglichkeit, ja relativ<br />

häufiges Vorkommen einigen Klinikern auch heutzutage unbestreitbar<br />

dünkt. Und doch scheint mir gerade diese Art der Pathogenese<br />

mit unseren sonstigen Anschauungen vom Leben und der Function<br />

des Körpers und seiner einzelnen Organe am wenigsten sich zu<br />

vertragen. Oder sollte wirklich Jemand glauben, dass man die<br />

Thätigkeit der blutbereitenden Organe durch Zufuhr von Eiweisskörpern<br />

etc. in der Nahrung beliebig steigern könne? oder dass der<br />

Körper, was er von der eingeführten Nahrung nicht für seine sonstigen<br />

Zwecke verbraucht, in Gestalt von Blut aufspeichert? Wissen<br />

wir doch ganz im Gegentheil, dass die überreiche Nahrungszufuhr<br />

unter allen Umständen entsprechend reichlichere Ausscheidungen erzeugt,<br />

und dass, selbst wenn der Organismus nicht im Stande sein<br />

sollte, der Zufuhr entsprechend die Oxydation zu steigern, daraus<br />

höchstens cjne abnorme Fettbildung und Anhäufung, Mästung,

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