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I. Herz.

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628<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

tionen mit Erdsalzen seinen Ursprung verdankt, habe ich vorhin<br />

schon hervorgehoben; so die Venensteine, die verkalkten Thromben,<br />

die Lungensteine, die incrustirte eingedickte Eitermassen in Bronchiectasen<br />

oder sonstigen Cavernen der Lunge darstellen. Auch von<br />

allen in den Harn wegen, resp. bei hochgradiger Phimose im<br />

Präputialsack gefundenen Kalkconcrementen brauche ich nicht erst<br />

zu wiederholen, worin die Ursache des Ausfallens der Erdsalze aus<br />

dem Harn zu suchen ist. Auch bei der Entstehung der Gallensteine<br />

betheiligen sich die in der Galle gelösten Kalksalze, indem eine schweroder<br />

unlösliche Verbindung von Gallenfarbstoff und Kalk den Kern<br />

weitaus der meisten Steine bildet. Ein ganz besonderes Interesse aber<br />

haben neuerdings die in der Mundhöhle und ihren Adnexen vorkommenden<br />

Concremente gewonnen, als da sind der Zahnstein,<br />

dann die Speichelsteine und die Steine in den Crypten der Tonsillen,<br />

und zwar weil diese alle auf Bacterien Wirkung zurückzuführen<br />

sind. Dies ist zuerst für die Speichel- und Zahnsteine von<br />

Maas und Waldeyer' 2S , von Klebs 29 auch für die Tonsillarsteine<br />

gezeigt worden, bei denen allen die mikroskopische Untersuchung als<br />

organische Grundlage, die nach der Auflösung der Erdsalze übrig<br />

blieb, dichte Bacterienhaufen nachwies. Klebs, der die Natur dieser<br />

Mykose näher studirt hat, hält die betreffenden Bacterien für identisch<br />

mit Remak"s Leptothrix buccalis, und ist der Ansicht, dass die<br />

Leptothrix den Kalk aus allen seinen Verbindungen heraus sich zu<br />

assimiliren, resp. nach aussen in Form von kohlensaurem Kalk abzuscheiden<br />

vermag, nach Art von kalkabscheidenden Meeralgen. Den<br />

Kalk entnimmt die Leptothrix der grossen Hauptmasse nach einfach<br />

den Erdphosphaten und den Bicarbonaten der festen und flüssigen<br />

Nahrung, resp. des Mundsaftes, unter Umständen aber auch, wenn der<br />

Zahnschmelz Defecte oder Risse darbietet, dem Zahnbein. Die so 0- .<br />

Zahncaries ist, wie Leber und Rottenstein 30 dargethan haben,<br />

ein Destructionsprocess, der einzig und allein durch Leptothrixwucherung<br />

bedingt ist. Soweit die Leptothrixmassen in den Zahnkanälchen<br />

vordringen, wird zuerst das Zahngewebe entkalkt und dadurch<br />

erweicht, weiterhin aber zerfällt es vollständig. Welches freilich<br />

der chemische Process ist, mittelst dessen die Leptothrixmassen<br />

diese Kalkentziehung zu Wege bringen, davon wissen wir nicht mehr,<br />

als von_den chemischen Vorgängen bei der Knochenresorption durch<br />

die Myeloplaxen.

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