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I. Herz.

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424 Pathologie der Circulation.<br />

blos nämlich, dass es sich trotz der grössten Sorgfalt zuweilen nicht<br />

vermeiden lässt, dass Luftblasen oder kleine, noch nachträglich abgeschiedene<br />

Gerinnsel mit einlaufen, so habe ich es schon wiederholt<br />

erfahren, dass der unter einem Druck von nicht mehr, als 10—12 Mm.<br />

Hg. eintretende reichliche Blutstrom auf das anämische und geschwächte<br />

<strong>Herz</strong> nicht belebend, sondern sogar lähmend wirkt, Allen solchen<br />

Gefahren entgeht man mit voller Sicherheit, wenn man das neue Blut<br />

statt in die Venen, in die Arterien einführt. Freilich darf man<br />

unter keinen Umständen in das periphere Ende der angeschnittenen<br />

Arterie einspritzen; denn die peripheren Arterienäste contrahiren sich<br />

gegen das eindringende fremde Blut mit solcher Energie, dass - es<br />

öfters ganz gewaltiger Anstrengungen bedarf, um die Widerstände zu<br />

überwinden, der Art, dass es nur selten ohne Gefässzersprengungen<br />

abgeht. Ganz anders, wenn man in das centrale Ende der Arterie<br />

injicirt, natürlich mittelst einer Spritze, unter Anwendung eines Drucks,<br />

der nur eben ausreicht, die an dieser Stelle herrschende arterielle<br />

Spannung zu überwinden! Das Blut mischt sich sogleich mit dem<br />

centralwärts in der Arterie vorhandenen und fliesst nun durch den<br />

nächst oberen Seitenast ohne jeden Widerstand in die arterielle und<br />

capillare Verästelung desselben, und von da unter dem durchaus normalen<br />

Venendruck zum <strong>Herz</strong>en. Meinen, freilich nur an Thieren gewonnenen<br />

Erfahrungen zufolge kann ich deshalb die centrale arterielle<br />

Transfusion für das ungefährlichste, zugleich vollkommen<br />

wirksame Verfahren erklären. Auf alle Fälle aber vermag ich gegenüber<br />

der directen Infusion in das Gefässsystem in der in neuester<br />

Zeit besonders von Ponfick 28 empfohlenen indirecten Transfusion<br />

vom Peritoneum aus einen besonderen Fortschritt nicht zu erkennen.<br />

Aufgenommen wird freilich, wie ich schon neulich (p. 390)<br />

erwähnte, vom Bauchfell aus eine beträchtliche Menge Blutes und<br />

überdies in relativ kurzer Zeit; indess bedarf es dazu doch immer<br />

ansehnlich mehr Zeit, als zu der directen Infusion erforderlich ist,<br />

und man wird schon deshalb da, wo diese ihre grössten Triumphe<br />

feiert, nämlich bei Anämien, bei denen Gefahr im Verzuge ist, auf<br />

die peritoneale Transfusion verzichten müssen; höchstens bei Anämien<br />

geringeren Grades kann sie mit der directen concurriren. Nun aber<br />

ist beim Menschen die Operation der Einführung einer Kanüle in die<br />

Peritonealhöhle gewiss nicht leichter, als die Aufsuchung einer oberflächlichen<br />

Vene oder Arterie; dagegen entschieden gefährlicher.<br />

Denn von sonstigen Unglücksfällen abgesehen, so dürfte eine voll-

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