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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>.<br />

heitsursarhen auf das <strong>Herz</strong> die Wirkung verstärken und beschleunigen;<br />

jedenfalls genügt auch lediglich eine länger dauernde Temperatur­<br />

erhöhung des Blutes, um die Leistungsfähigkeit des <strong>Herz</strong>muskels<br />

successive mehr und mehr zu verringern. Dass man es den Muskel­<br />

fasern, geschweige denn den Ganglienzellen nicht ansehen kann, und<br />

dass wir auch kein Reagens besitzen, das uns an dem todten <strong>Herz</strong>en<br />

ein Urtheil darüber ermöglichte, ob die Erregbarkeit von Nerv und<br />

Muskolfaser intra vitam eine physiologische gewesen, das ist freilich<br />

ein Uebelstand, der sieh auch, abgesehen vom Fieber, vielfach geltend<br />

macht. Doch kann uns dies nicht abhalten, den am lebenden Men­<br />

schen gemachten Beobachtungen ihr volles Recht widerfahren zu lassen.<br />

Hiernach ist es ganz unbestreitbar, dass nervöse Einwirkungen, deren<br />

Bahnen wir nicht immer nachweisen können, die <strong>Herz</strong>action in nach­<br />

theiliger Weise zu beeinflussen vermögen; welches auch die vermit­<br />

telnde Bahn sein mag, es ist eine Thatsache, welche von den Acrzten<br />

keineswegs selten beobachtet wird, dass schwere deprimirende<br />

Gemüthsbewegungen das Leistungsvermögen besonders des bereits<br />

erkrankten <strong>Herz</strong>ens bedeutend und nachhaltig zu beeinträchtigen im<br />

Stande sind. Zu den für unsere Reagentien und optischen Hülfs-<br />

mittel unerkennbaren Veränderungen des <strong>Herz</strong>ens gehört endlich noch<br />

Eine, welche für die Pathologie vielleicht die wichtigste ist von allen,<br />

nämlich die Ermüdung und Erschöpfung. Ich verkenne nicht,<br />

dass hier ein Punkt ist, an dem uns der sichere Boden des physio-<br />

gischen Versuchs fehlt. Unter physiologischen Verhältnissen scheint<br />

auch die auf jede Contraction folgende Diastole vollständig auszu­<br />

reichen, um alle Ermüdung vom <strong>Herz</strong>en dauernd fern zu halten.<br />

Wer aber bürgt dafür, dass dies auch genügt gegenüber abnorm ge­<br />

steigerter Arbeit, d. h. wenn der <strong>Herz</strong>muskel in jeder Systole eine<br />

sehr viel bedeutendere Arbeit vollbringt, als in der Norm?. So aber<br />

ist es, wie wir gesehen haben, bei den verschiedenartigen <strong>Herz</strong>fehlern,<br />

auch trotz der Hypertrophie. Ohne diese würde die Ermüdung sehr<br />

rasch eintreten; aber kann die Flypertrophie sie für immer hintan­<br />

halten? Ja, wenn wir die Garantie hätten, dass die Menschen mit<br />

rompensirten <strong>Herz</strong>fehlern nun niemals mit ihren <strong>Herz</strong>en mehr zu<br />

leisten hätten, als dasjenige Maass, auf das sich das <strong>Herz</strong> eingerichtet<br />

hat: indess bedenken Sie, durch wie vielfache Bedingungen die An­<br />

sprüche gelegentlich, und wenn auch nur vorübergehend, wachsen<br />

können; bedenken Sie ferner, wie z. B. bei jeder Zunahme der Puls­<br />

frequenz die diastolischen Erholungszeiten des <strong>Herz</strong>muskels abnehmen;<br />

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