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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

werden, während bei der Mischung von Blut mit destillirtem Wasser<br />

überhaupt nur sehr wenig Ferment producirt wird.<br />

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Auch dessen haben wir gedacht, dass das freie Hämoglobin, wenn<br />

in kurzer Zeit viel davon ins Blutserum übergetreten, in etliche Trans­<br />

sudate und vor Allem in den Harn übergeht; es entsteht Hämo­<br />

globinurie. Es folgt auf der einen Seite diese Hämoglobinurie so<br />

constant und regelmässig, wenn eine beträchtliche Menge rother Blut­<br />

körperchen in rapider Weise aufgelöst worden, und auf der andern<br />

kennen wir bislang keinen andern Process, durch den ein Uebertritt<br />

von Hämoglobin in den Harn zu Stande kommen könnte, dass wir<br />

uns, wie Sie des Näheren gelegentlich der Harnpathologie erfahren<br />

werden, sogar zu dem Schluss berechtigt halten, dass jede Hämo­<br />

globinurie einen raschen Untergang zahlreicher rother Blutkörperchen<br />

anzeigt. Doch betone ich ausdrücklich, dass eine ansehnliche<br />

Menge der letzteren in kurzer Zeit sich auflösen muss, um<br />

Hämoglobinurie zu bewirken; denn es gehört dazu ein gewisser Ge­<br />

halt des Blutserum an freiem Hämoglobin, und dieser wird nicht, er­<br />

reicht, wenn die Auflösung der Blutkörperchen nur allmählich, in<br />

kleinen Portionen, erfolgt. Was unter diesen Umständen geschieht,<br />

darüber sind die lebhaftesten Discussionen geführt worden, die auch<br />

bis heute noch nicht zu völliger Einigung geführt haben. Fest steht,<br />

dass dabei häufig das Auftreten von Gallenfarbstoff im Harn<br />

constatirt worden ist; doch ist man in der neueren Zeit darauf auf­<br />

merksam geworden, dass der Bilirubinausscheidung gewöhnlich eine<br />

solche von Urobilin vorausgeht, resp. sie begleitet. Gleichzeitig<br />

kann es zu einer gelblichen Verfärbung der Parenchymflüssigkeiten<br />

und damit auch etlicher Organe und Gewebe kommen, die man als<br />

icterische bezeichnet, obschon auch hierfür es noch keineswegs fest­<br />

gestellt ist, ob der betreffende Farbstoff wirklich Bilirubin ist. Und<br />

auch darüber sind die Acten noch nicht geschlossen, ob die weitere<br />

Verwandlung des frei gewordenen Hämoglobin im Blut oder, was wohl<br />

das Wahrscheinlichere ist, erst in den Geweben, so z. B. der Leber,<br />

geschieht, und erst von diesen aus, durch Rückresorption, der Ueber-<br />

gang des oder der Farbstoffe in den Harn erfolgt. Alles in Allem,<br />

lässt sich jedenfalls nicht behaupten, dass die Lehre vom häraa-<br />

togenen Icterus, wie man denselben zum Unterschied von der<br />

mechanischen, hepatogenen Gelbsucht heisst. heute bereits ein fertiges<br />

und abgerundetes Gebiet darstelle.<br />

Konnten wir in den bisherigen Fällen den Grund für die Abnahme

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