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I. Herz.

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190<br />

Pathologie der Circulation.<br />

Mit dem Namen der Spaltpilze oder Schizomyceten u bezeichnen<br />

wir eine Gruppe von Organismen, welche zwar ihrer Grösse<br />

nach zu den kleinsten Wesen gehören, die wir überhaupt kennen,<br />

welche aber dessen ungeachtet wegen ihrer ungeheuren Verbreitung<br />

eine gar nicht hoch genug zu veranschlagende Bedeutung für den gesammten<br />

Haushalt der Natur haben. Denn auf ihnen beruhen, wie<br />

uns vor Allem Pasteur's unübertroffene Arbeiten gelehrt haben,<br />

viele der häufigsten und wichtigsten Gährungsprocesse, auf ihnen<br />

beruhen nicht minder die gesammten Verwesungs- und Fäulnis svorgänge<br />

in der organischen Welt. Es geschieht dies in der Weise,<br />

dass die Spaltpilze bei ihrer Vegetation bestimmte Elemente aus dem<br />

Substrat, auf dem sie sich angesiedelt, entnehmen und so dasselbe<br />

zersetzen; so werden sie im eigentlichen Sinne die Erreger der<br />

Gährungen und der Fäulniss, die ohne sie trotz aller sonstigen günstigen<br />

Bedingungen überhaupt gar nicht eintritt, und ungeachtet ihrer<br />

ausserordentlichen Kleinheit vermögen die Schizomyceten selbst in<br />

verhältnissmässig kurzer Zeit bedeutende Wirkungen zu erzielen, weil<br />

ihnen eine geradezu unglaubliche Vermehrungsfähigkeit innewohnt.<br />

Eben diese ihre Vermehrungsfähigkeit ist so charakteristisch für sie,<br />

dass sie als das beste und sicherste Kriterium dafür gelten kann,<br />

dass sie überhaupt leben, und haben Sie irgendwo Verdacht auf die<br />

Anwesenheit lebender Spaltpilze, so brauchen Sie von dem betreffenden<br />

Material nur ein Minimum in eine passende Nährflüssigkeit zu bringen<br />

und bei massiger Temperatur darin verweilen zu lassen, um aus dem<br />

Eintreten oder Ausbleiben einer Trübung bald über die Statthaftigeit<br />

Ihres Verdachtes Gewissheit zu erlangen. Denn sofern ein geeignetes<br />

Nährmaterial vorhanden, ist die Action und die Vermehrung der Spaltpilze<br />

nur an eine gewisse mittlere Temperatur und einen gewissen<br />

Feuchtigkeitsgrad gebunden: bei zu hoher oder zu niederer Temperatur<br />

und ebenso in absolut trocknem Zustande gedeihen und vermehren<br />

dieselben sich nicht, wenn sie auch nicht immer dadurch ihre Entwicklungsfähigkeit<br />

einbüssen. Bei dieser Sachlage würde dem<br />

Eindringen und der Weiterentwicklung von Spaltpilzen im lebenden<br />

thierischen Organismus nicht bloss kein Hinderniss im Wege stehen,<br />

sondern sogar die günstigsten Bedingungen sich darbieten, wenn ihrer<br />

daselbst nicht die Concurrenz des lebendigen Stoffwechsels<br />

wartete. Dies ist der eigentlich entscheidende Punkt; davon, ob die<br />

betreffenden Spaltpilze die Concurrenz des thierischen Stoffwechsels<br />

auszuhalten, resp. zu überwinden vermögen, hängt die Möglichkeit

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