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I. Herz.

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Entzündung.<br />

laufe der Lymphbahnen und der Saftkanälehen des Bindegewebes die<br />

Propagation der Entzündung geschieht, das wird Ihnen natürlich nicht<br />

entgangen sein. Für eine Anzahl der progredienten Entzündungen<br />

steht es demnach fest, dass Bacterien die W r eitcrvorbreitung<br />

vermitteln; für die übrigen ist es eine, wie Sie zugeben werden,<br />

sehr gerechtfertigte Hypothese. Wollen Sie diese nicht aeeeptiren, so<br />

müssen Sie auf andere, noch viel unbekanntere chemische Zersetzungen<br />

recurriren, durch die das Entzündungsprodukt jene phlogogene Eigen­<br />

schaft erlangt. Wie Sic aber auch diese ganzen Vorgänge deuten<br />

mögen, soviel ist jedenfalls sicher, dass sie, wie ich schon mehr­<br />

mals betont habe, in den Bereich der infectiösen Entzündungen<br />

gehören, und damit ist es völlig erklärlich, dass es sich in der<br />

grossen Mehrzahl der Fälle um citrige Processe handelt. Die<br />

Pvelonephritis ist eine exquisit eitrige Entzündung, bei der progre­<br />

dienten Keratitis vereifert oft der ganze Bulbus, und keine andere<br />

Art der Peritonitis greift so gern auf die Pleura über, als die eitrige;<br />

dass es vollends eitrige Gelenkentzündungen und eitrige Zellgewebs-<br />

entzündungen sind, bei denen das Weiterkriechen so gefürchtet und<br />

die Lymphangoitis so gewöhnlich ist, habe ich vorhin schon ange­<br />

deutet, Nach allem Diesem bedarf es nicht erst einer eingehenderen<br />

Auseinandersetzung der Vortheile, welche für den Organismus aus<br />

der operativen Entfernung derartiger Entzündungsproduktc erwachsen.<br />

Selbstverständlich, je früher dieselben ausgestossen werden, um so<br />

besser; der Arzt soll der weiteren Infection womöglich vorbeugen.<br />

Aber auch wo es sieh bereits um einen Eitererguss handelt, dessen<br />

phlogogene Fjgenschaften nicht mehr zweifelhaft sind, ja sich vielleicht<br />

schon bethätigt haben, auch da ist die Entfernung desselben hoch­<br />

erwünscht, weil die Aufnahme und das lebertreten in die Lymphwege<br />

um so leichter und sicherer geschieht, je grösser die Spannung isl,<br />

in welche die Maschen eines Gewebes durch das entzündliche Infiltrat<br />

versetzt werden.<br />

320<br />

Gelänge die operative Entfernung der in Rede stehenden Ent­<br />

zündungsprodukte nur jedesmal! Für die rein chirurgischen Entzün­<br />

dungen, die Phlegmonen und Gelenkvereiterungen etc. an den Extre­<br />

mitäten, pflegt es damit freilich keine Schwierigkeiten zu haben; auch<br />

der puerperalen Peritonitis und ihrem Fortkriechen auf die Pleuren<br />

gelingt es zuweilen durch operative Behandlung der phlegmonösen<br />

Paramefritis vorzubeugen; dem Fortschreiten aber der eitrigen Pyelitis<br />

auf die Niere und damit der Entwicklung einer Pyelonephritis steht

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