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I. Herz.

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540 Pathologie der Ernährung.<br />

Bei der grossen Verschiedenartigkeit der Ursachen der Nekrose,<br />

die wir soeben besprochen haben, werden Sie nicht erwarten, dass<br />

das Verhalten abgestorbener Theile immer ein übereinstimmendes sein<br />

werde. Wie sollte auch ein Theil, der durch Vertrocknung oder<br />

durch Verbrühung mortificirt ist, einem solchen gleichen, der durch<br />

Kali causticum ertödtet ist, oder der in Folge einer Commotion oder<br />

völligen Blutmangels zu Grunde gegangen ist? Rechnen Sie dazu<br />

noch die vielfachen und so bedeutenden Differenzen der diversen Gewebe<br />

des thierischen Körpers hinsichtlich ihrer Consistenz, ihres<br />

Wassergehalts, ihrer Farbe, ihres Gefässreichthums, kurz ihrer ganzen<br />

Structur und chemischen Zusammensetzung, so wird Ihnen ohne Weiteres<br />

einleuchten, dass die örtliche Nekrose in der aliermannigfachsten<br />

Weise sich präsentiren kann. Immerhin lassen<br />

sich eine Anzahl von Formen herausheben, in denen die Nekrose zu<br />

erscheinen pflegt und von denen einige auch mit besonderen Namen<br />

belegt sind, Formen, die allerdings, wie ich Ihnen vorweg gestehen<br />

will, zum Theil durch seeundäre Veränderungen des Abgestorbenen<br />

bedingt werden und deshalb eigentlich erst bei der weiteren Geschichte<br />

der Nekrose zur Sprache kommen sollten.<br />

In erster Linie kann ein nekrotischer Theil vollständig sein normales<br />

Aussehn bewahren. Das sehen wir an sehr harten und<br />

festen Theilen, als Knochen, Knorpeln und Glashäuten, deren Habitus<br />

durch das Absterben so wenig verändert wird, dass man z. B. einen<br />

nekrotischen Knochentheil gerade an der vollständigen Glätte seiner<br />

Oberfläche erkennen und von der cariösen und deshalb rauhen Umgebung<br />

abgrenzen kann.<br />

Die zweite Form ist diejenige, bei welcher Wasserverlust, d. h.<br />

Vertrocknung, das Maassgebende für die Erscheinungsweise ist.<br />

Wo der Wasserverlust ein unbedeutender ist und die abgestorbenen<br />

Theile keine sonstigen Veränderungen erleiden, kann ihr Aussehn in<br />

hohem Grade denen der ersten Kategorie gleichen. So z. B. bei sog.<br />

.Kalbsmumien, d.s. Rindsembryonen, welche in Folge von Torsion des<br />

trächtigen Uterus in dessen Höhle absterben und liegen bleiben, zuweilen<br />

auch bei abgestorbenen Früchten der Extrauterin Schwangerschaft,<br />

bei denen lediglich auf dem Wege der Resorption von aussen<br />

langsam ein Theil des Gewebewassers entfernt wird, da in diesen<br />

Fällen der Foetus nur mittelst des ihn umschliessenden kapselartigen<br />

Fruchtsacks mit dem mütterlichen Organismus in Verbindung steht.<br />

In solchen Fällen können alle Gewebe, Muskeln, Nerven, Bindegewebe

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