12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Colloid- u. Mucinmetam. Trübe Schwellung. Amyl. Deg. Abnorme Pigment. 663<br />

körper sein, als die normalen des Zellenprotoplasma oder der Trans­<br />

sudate, da ja sonst die optische Differenz nicht wohl verständlich<br />

wäre. Möglicherweise liegt dem Vorgang eine spontane feste Aus­<br />

scheidung oder Gerinnung eines sonst flüssigen Eiweisskörpers zu<br />

Grunde, möglich aber auch, dass eine anderweitige Modillcation der<br />

Eiweisssubstanzen Platz gegriffen hat. Um einfache Todtenstarre, wie<br />

man wohl gemeint hat, handelt es sich jedenfalls nicht; denn abge­<br />

sehen davon, dass dann die trübe Schwellung in den genannten<br />

Organen jeder Leiche vorübergehend auftreten müsste, so ist ja die<br />

todtenstarre Muskelfaser gar nicht körnig. Deshalb muss auch der­<br />

jenige, welcher ein besonderes Gewicht darauf legt, dass die in Rede<br />

stehende Veränderung bislang immer nur in Leichen zur Beobachtung<br />

gekommen, unbedingt zugestehen, dass die Zellsubstanz in diesen<br />

Fällen schon intra vitam irgend welche Veränderung erlitten hat.<br />

Ist es hiernach zur Zeit noch unmöglich, die trübe Schwellung<br />

chemisch präcisc zu charakterisiren, so sind wir derselben auch von<br />

Seiten der Bedingungen bisher nicht näher gekommen. Man begegnet<br />

der trüben Schwellung vorzugsweise in infectiösen Krankheiten, den<br />

Typhen, Pyämie und Puerperalfieber, Pocken, Scharlach und Erysipel,<br />

schwerer Diphtherie und Rotz, auch der Cerebrospinalmeningitis —<br />

mithin Krankheiten sehr mannigfacher Art, denen ausser dem infec­<br />

tiösen Charakter kaum irgend etwas gemeinsam ist. Die meisten<br />

derselben sind allerdings auch ausgesprochen fieberhaft, und es ist<br />

mit Rücksicht hierauf daran gedacht worden, in der Temperatur­<br />

steigerung die Ursache der trüben Schwellung zu suchen 4 . Doch<br />

scheint mir diese Anschauung kaum haltbar, Angesichts dessen, dass<br />

dieselbe einerseits bei hochgradig fieberhaften Krankheiten, wie z. B.<br />

der uncomplicirten Pleuropneumonie, in der Regel vermisst wird, an­<br />

dererseits auch bei Krankheiten auftritt, die gar nicht von Fieber be­<br />

gleitet sind, wie beispielsweise der Kohlenoxydvergiftung. Wenn also<br />

das Fieber überhaupt mit unserer Veränderung Etwas zu thun hat, so<br />

kann es höchstens indirect sein, vielleicht durch gewisse Störungen<br />

der Circulation hinsichtlich der Blutbeschaffenheit oder Blutbewegung<br />

oder Transsudation etc. Auf solche unbekannte Störungen wird man<br />

wohl oder übel recurriren müssen, und zwar um so mehr, als es da­<br />

durch alles Räthselhafte verliert, wenn unter Umständen auf die trübe<br />

Schwellung eine Verfettung folgt. Eine derartige Coincidenz kann<br />

uns natürlich nicht hindern, die beiden Ernährungsstörungen so weit<br />

auseinanderzuhalten, als es die chemische Differenz erheischt. In dem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!